Spandau und Potsdam planen gemeinsames Beteiligungsformat
Wie kann der Groß Glienicker See gerettet werden?

Der Groß-Glienicker See. Ein Idyll mit einigen Problemen. | Foto:  Thomas Frey
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Der Groß Glienicker See verliert seit einigen Jahren Wasser. Sein Pegelstand ist in den vergangenen fünf Jahrzehnten um mehr als zwei Meter abgesunken.

Der Klimawandel ist dafür sicher eine Ursache, aber wohl nicht die einzige. Es geht auch um nicht mehr vorhandene Zuflüsse, Vorwürfe von zu viel Wasserentnahme, Belastungen durch Badegäste und andere Erholungssuchende. Deshalb wird die Situation völlig unterschiedlich beurteilt und auch hinsichtlich der Ursachen gehen die Meinungen weit auseinander.

Sie zu bewerten und mögliche Lösungen zu erarbeiten soll jetzt Ziel eines angekündigten Beteiligungsformats sein, das der Bezirk Spandau und die Stadt Potsdam initiiert haben. Denn die Grenze zwischen Berlin und der brandenburgischen Landeshauptstadt verläuft durch den Glienicker See verläuft . Dabei mitmachen sollen neben Experten und politischen Entscheidern auch die "bürgerschaftlichen Akteure", etwa Bürgerinitiativen oder Verbände.

Die Ausgangslage ist dabei sehr divers. Die Diskussion bewege sich "zwischen extremen Interessenpolen", erklärte das Bezirksamt Spandau. Sie reichen von der Bewertung des Wasserschwunds als natürlichen Vorgang bis zur Forderung für ausreichenden Zufluss zu sorgen. Zudem geht es um die Nutzung des Sees und ihre Folgen. Die intensive Besiedlung habe die natürlichen Ressourcen der Landschaft verändert, lautet eine Einschätzung. Die Nutzung des Sees – vor allem an heißen Sommertagen – habe weitere schädliche Nebenwirkungen. Auch die Wasserqualität des Groß Glienicker Sees als auch des Sacrower Sees seien schlechter geworden. Anwohner wehren sich wiederum gegen den Vorwurf, sie würden durch Abschöpfen von Wasser zum Problem beitragen.

Wie das Beteiligungsformat die vielen Punkte abarbeiten will und in welcher Form, soll Mitte August bekannt gegeben werden. Spandaus Baustadtrat Frank Bewig (CDU) formulierte aber bereits in welche Richtung das gehen sollte und mit welcher Struktur. Am Ende des Formats könnte eine "in der Öffentlichkeit verständliche, nachvollziehbare und durch Fachleute erarbeitete Machbarkeitsstudie vorliegen". Kern des halb-öffentlichen Beteiligungsprozesses sei ein Arbeitsgremium. Zu Beginn werde es eine wesentliche Aufgabe sein, es im Einvernehmen mit möglichst vielen interessierten Akteuren zu besetzen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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