Köpenick. Wer kennt sie nicht, die weltberühmte Geschichte des verzweifelten Wilhelm Voigt, der im Kampf gegen die Windmühlen absurder Beamtenmentalität mit einer Hauptmannsuniform, die preußischen Obrigkeitstreuen foppte und im Köpenicker Rathaus auch noch einen Volltreffer landete?
Mehr als 100 Jahre danach feiert die Geschichte am historischen Schauplatz nun als Open-Air-Musical seine Weltpremiere und verspricht ein echter Köpenicker Sommerhit zu werden.
In mehreren Verfilmungen - unter anderem mit Max Adalbert, Heinz Rühmann oder Harald Juhnke als Hauptmann - und unzähligen Theateraufführungen ist das Schauspiel von Carl Zuckmayer von 1931 um die geraubte Köpenicker Stadtkasse bereits um die Welt gegangen. Der Regisseur und Komponist Heiko Stang, ein Absolvent der Berliner Musikhochschule "Hanns Eisler", machte nun aus der augenzwinkernden Realsatire, die Thomas Mann einst als "beste Komödie der Weltliteratur" bezeichnete, ein echtes Berlin-Musical. Unter der musikalischen Leitung von Frank Hollmann swingen acht Musiker des Symphonic Pop Orchestra die ohrwurmverdächtigen Musicalsongs im feinsten Berliner Jazzsound.
Wer sich vor dem Musical eine kleine Einstimmung auf die Geschichte gönnen möchte, kann in der kostenlosen Hauptmann-Ausstellung im Erdgeschoss des Köpenicker Rathauses den eigentlichen Zielpunkt des damaligen Hauptmannscoups in Augenschein nehmen: den original Tresor.
Insgesamt werden 16 Darsteller und acht Musiker am Originalschauplatz der Geschichte auf der überdachten Open-Air-Bühne stehen und falls sie ein kleiner Sommerregenschauer überrascht, gibt es kostenlose Regencapes für alle.
"Der Hauptmann von Köpenick - Das Musical" von Heiko Stang nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Carl Zuckmayer hat am 26. Juni im Köpenicker Rathaushof, Alt-Köpenick 21, Welt-Premiere. Weitere Vorstellungen gibt es bis zum 30. August immer Freitag bis Sonntag. Informationen und Karten Sie unter www.hauptmann-musical.de, 655 75 50.
Manuela Frey / my
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