Spielplatz hinter dem Rathaus Lankwitz wird erneuert
Der Jugendspielplatz „Bretterbude“ hinter dem Rathaus Lankwitz hat keinen besonders guten Ruf. Der von Jugendlichen einst selbst gestaltete Platz ist in die Jahre gekommen. Jetzt soll der Platz wieder zu einem angesagten Jugendtreff werden. Für bauliche Maßnahmen hat der Bezirk jetzt Geld bekommen.
90 000 Euro stehen für die Herrichtung des Platzes aus dem Spielplatz-Sanierungsprogramm des Senats zur Verfügung. Damit der Platz später auch von den Jugendlichen angenommen wird, haben das Kinder- und Jugendbüro (KiJuB), das Bezirksamt sowie die Vereine Outreach und Spiel & Action, die als Freie Träger der Jugendhilfe im Lankwitzer Kiez aktiv sind, zu einem Ideen-Workshop vor Ort eingeladen.
Die Ideen der jungen Menschen reichten an diesem späten Nachmittag von Kletterwand über Häuschen mit Heizpilz oder Seilbahn bis hin zu Pavillon und Sitzgelegenheiten. Außerdem wünschten sie sich mehr Mülleimer. Aber auch das: Drogen und Alkohol sollen hier tabu sein.
Anwohner mit gemischten Gefühlen
Das wäre auch im Sinne der Anwohner. Sie sehen einem neuen Jugendspielplatz mit gemischten Gefühlen entgegen. Im Sommer würden sich hier zahlreiche Jugendliche aufhalten. Es sei laut, würde Alkohol getrunken, Scherben und Dreck landeten auch auf dem öffentlichen Weg, der am Platz vorbeiführt. Doch die Jugendlichen sind in der Regel nicht die Verursacher. Oft würden sich hier auch Obdachlose aufhalten, sagt Janine Rittel vom KiJuB. Mit der Neuplanung des Platzes will man auch versuchen, die Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzern zu lösen.
Der Treffpunkt könnte auch eine Möglichkeit für die Anwohner sein, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. „Wenn alle aufeinander zugehen und gegenseitig Rücksicht nehmen, könnten Probleme schneller gelöst werden“, formulierte eine Anwohnerin. Das sehen auch die Jugendlichen so. „Wir wollen keinen Stress, wir wollen einfach einen Ort, an dem wir uns treffen und für uns sein können“, sagt ein 16-Jähriger.
Entstanden ist der Platz Ende der 90er-Jahre. Jugendliche haben sich mit Unterstützung des Bezirks eine Bretterbude gezimmert. „Das war hier der erste offizielle Jugendspielplatz im Bezirk“, sagt Janine Rittel. 2013 wurde die Holzbauten ausgebessert. Jetzt muss der Platz komplett erneuert werden. Das KiJuB hat sich dafür eingesetzt, dass er für Jugendliche erhalten bleibt.
Olaf Oesterreich, im Grünflächenamt zuständig für die Spielplätze im Bezirk, steht den Vorschlägen der Jugendlichen offen gegenüber. Auch im Wunsch nach einem Basketballkorb sieht er kein Problem. Der Platz sei groß genug und mit einem entsprechendem Belag könnte ein solcher Platz zum Körbe werfen durchaus eingerichtet werden. Unterm Strich sei es wichtig, dass der Platz gut zu pflegen sei und die Spielplatznormen erfüllt werden. Um die Ideen der Jugendlichen umzusetzen, bleibt nicht mehr viel Zeit. Das Geld muss in diesem Jahr ausgegeben werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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