Stiftung fördert die Arbeiten
Die Westfassade wird instand gesetzt
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für die Instandsetzung der ehemaligen Glaubenskirche auf dem Roedeliusplatz weitere Fördermittel zur Verfügung.
Die heutige Kirche St. Antonius und St. Shenouda erhielt bereits im Frühjahr 20 000 Euro von der DSD für Instandsetzungsarbeiten an der Südfassade. Mit den nun bereitgestellten 30 000 Euro soll die Instandsetzung der Westfassade gefördert werde.
St. Antonius und St. Shenouda ist ein architektonisch außergewöhnlicher Kirchenbau des frühen 20. Jahrhunderts. Die am Roedeliusplatz gelegene zweischiffige, nach Norden ausgerichtete Hallenkirche entstand zwischen 1903 und 1905 als Glaubenskirche. Gebaut wurde sie nach Entwürfen von Ludwig Tiedemann und Robert Leibnitz. In ihren Formen lehnt sich die 1200 Sitzplätze große Kirche an die späte Backsteingotik an. Das äußere Erscheinungsbild des symmetrischen Kirchenbaus prägt insbesondere der mächtige Südturm. Im oberen Bereich schließen das 61 Meter hohe Bauwerk zwei Zwillingstürme mit Helm ab. Zudem flankieren ihn zwei zylindrische Treppentürme mit Zeltdach. In der Mitte davor erhebt sich die Taufkapelle. Im Norden begrenzen zwei quadratische Treppentürme mit Pyramidendach die Chorfront.
Der Innenraum des Gotteshauses ist bis heute weitgehend original erhalten. Zur Ausstattung aus der Bauzeit gehören der Fußboden, das Gestühl, die Geländer der Orgel- und Seitenemporen sowie der Altar mit Schnitzreliefs des Wernigeroder Holzbildhauers Gustav Kuntzsch. Taufstein und Kanzel stammen von dem Berliner Künstler Gustav Stein. Die erst jüngst hinzugekommene Ikonostase mit drei Türöffnungen wurde in Ägypten gefertigt. Die ikonengeschmückte Wand trennt den Altarraum vom übrigen Kirchenschiff.
Die DSD hat inzwischen bereits 480 000 Euro in das Lichtenberger Gotteshaus gesteckt. Seit 1997 hat die koptisch-orthodoxe Gemeinde ihr Domizil am Roedeliusplatz. Die Glaubensgemeinschaft stammt ursprünglich aus Ägypten.
Weitere Informationen: www.koptische-gemeinde-berlin.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.