Vier verkeilte Zellentüren
Kunstwettbewerb zum Gedenkort Roedeliusplatz entschieden
Der Kunstwettbewerb zum Erinnerungs- und Gedenkort Roedeliusplatz ist entschieden.
Die Jury beschloss, dass der Entwurf „Einschlüsse“ des Berliner Künstlers Roland Fuhrmann umgesetzt werden soll. Ziel des Wettbewerbs war die kreative Entwicklung eines künstlerischen Denkzeichens, dass auf den Ort, die Gebäude sowie deren Geschichte verweist und sich in die Platzsituation einpasst. Im Vorfeld der Jurysitzung konnten Bürger online ihr Votum abgeben. Die Jury hatte schließlich die Konzepte von zehn Künstlern zu bewerten.
Der ausgewählte Entwurf „Einschlüsse“ zeigt vier abgeformte Zellentüren, die ineinander gekeilt und zusammengerückt sind. Sie stehen für jene vier umstehenden Gebäude des Roedeliusplatzes, in deren Kerkern und Kellern Menschen eingeschlossen und willkürlich verurteilt wurden. Einschlüsse aus Glaslinsen gewähren Einblicke in Einzelschicksale. Passanten werden gedanklich eingeschlossen.
Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) freut sich über die Entscheidung: „Mit dem Wettbewerb starten wir in die Neugestaltung dieses geschichtsträchtigen Ortes im Herzen des Bezirke. Das Kunstwerk reiht sich ein in unsere Bemühungen, Erinnerungskultur durch Kunst im Stadtraum in Lichtenberg erlebbar zu machen.“
Das Bezirksamt hat sich gemeinsam mit der BVV zum Ziel gesetzt, die Geschichte der von 1945 bis 1989 am Roedeliusplatz angesiedelten Institutionen im Rahmen eines Runden Tisches aufzuarbeiten. Es soll ein Erinnerungs- und Gedenkort für die Opfer der Gerichtsbarkeit der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) und der später von der DDR-Staatssicherheit übernommenen Einrichtungen geschaffen werden und ein Ort der politischen Bildung entstehen.
Interessierte können sich über die Arbeit des Runden Tisches auf www.berlin.de/roedeliusplatz/ informieren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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