Theater an der Parkaue für Modellprojekt zur Diversität ausgewählt
Erst im vergangenen Herbst konnte das Theater an der Parkaue nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten wieder in seine Spielstätte zurückziehen. Jetzt ist Berlins junges Staatstheater für die Teilnahme an einem Modellprojekt zur Diversität ausgewählt worden.
Der Begriff Diversität bezieht sich auf die Tatsache, dass sich Menschen in vielerlei Hinsicht unterscheiden – nicht nur in Geschlecht, Alter, Herkunft, sexueller Orientierung, Weltanschauung, sondern auch in Bezug auf Gesundheit, Ausbildung, Lebenserfahrung und viele andere Faktoren. Wenn von Diversitätsentwicklung die Rede ist, geht es in der Regel darum, Strukturen und Prozesse in Organisationen so zu gestalten, dass ganz individuelle Begabungen und Potenziale erkannt, anerkannt und gefördert werden.
„Diversity Arts Culture“ heißt ein vom Berliner Senat unter dem Dach der Kulturprojekte Berlin GmbH eingerichtetes Projektbüro für Diversitätsentwicklung. Es soll mit einem Modellprojekt zu mehr Vielfalt im Kulturbetrieb der Hauptstadt beitragen. Dafür unterstützt es in den kommenden eineinhalb Jahren zwei Berliner Kultureinrichtungen darin, die Diversität in den Häusern stärker abzubilden. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren fiel die Entscheidung auf das Theater an der Parkaue und das Stadtmuseum Berlin.
Eine unabhängige Fachjury, bestehend aus Vertretern der Berliner Kulturszene und Experten der Diversitätsarbeit, hatte Anfang April zunächst eine Empfehlung ausgesprochen, die Senatsverwaltung für Kultur wählte gemeinsam mit dem Projektbüro die Bühne und das Museum aus. „Beide Häuser besitzen in ihrer jeweiligen Sparte so viel Strahlkraft, dass andere Institutionen hoffentlich nachziehen werden“, so Sandrine Micossé-Aikins, Leiterin von Diversity Arts Culture. „Außerdem haben sie in naher Zukunft Stellen zu besetzen. Und sie verfügen über ein jeweils ganz eigenes Entwicklungspotenzial. Das sind alles vielversprechende Ausgangsbedingungen für den Entwicklungsprozess.“
Zwei Teams mit jeweils zwei Experten begleiten das Theater an der Parkaue und das Stadtmuseum nun dabei, Diversität beim Personal, Programm und Publikum weiterzuentwickeln und eventuell noch bestehende Ausschlussstrukturen abzubauen. Das Modellprojekt startet Anfang Juni dauert bis Ende 2019.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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