Kirchenmusikerin mit Leib und Seele
Ulrike Wilson leitet die Kantorei der evangelischen Gemeinde Lichtenberg und macht noch viel mehr

Kirchenmusikerin Ulrike Wilson spielt in der Evangelischen Kirchengemeinde Lichtenberg die Orgel in der Alten Pfarrkirche. Ein Orgelbauverein setzt sich inzwischen für die Finanzierung einer neuen Orgel ein.  | Foto: Bernd Wähner
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Ulrike Wilson ist Kirchenmusikerin mit Leib und Seele. Sie spielt nicht nur die Orgel zu Gottesdiensten der evangelischen Kirchengemeinde Lichtenberg, sondern probt mit Chören, spielt im Posaunenchor mit, organisiert Musikprojekte und anderes mehr.

Schon in ihrer Kindheit entdeckte Ulrike Wilson ihre Liebe zu Gesang und Tasteninstrumenten. Deshalb nahm sie Klavier- und Orgelunterricht. „Weil ich aufgrund meiner konfessionellen Bindung unbedingt Kirchenmusikerin werden wollte, hörte ich mich um, wie der Weg dorthin ist. Zu DDR-Zeiten gab es da nicht viele Möglichkeiten“, berichtet sie. „Ich nahm ein Studium an der Kirchenmusikschule in Görlitz auf.“

Danach arbeitete sie in der Nähe von Zwickau, ehe sie 2007 in die Lichtenberger Gemeinde wechselte. Als Kirchenmusikerin ist Ulrike Wilson vor allem in zwei Bereichen tätig. „Da ist zum einen die Chorarbeit“, sagt sie. „Die fängt bei mir bereits mit dem Eltern-Kind-Singen an. Weiter geht es mit unserem Spatzen-Chor für Kinder ab vier Jahre und dann folgt der Kinderchor für alle ab acht Jahre.“ Und natürlich gehört zur Chorarbeit die Kantorei, mit der sie immer wieder auch tolle Projekte initiiert. Ihr gehören zurzeit 30 Mitglieder an.

Mit Fördergeld von „Neustart Amateurmusik“ studierte die Kantorei zuletzt die „Missa Brasileira“ des deutsch-brasilianischen Komponisten Jean Kleeb ein und führte sie im April auf. Ähnliche Chorprojekte sind auch in Zukunft geplant. Außerdem wird für die „Sommerserenade“ am 15. Juni geprobt. Und natürlich begleitet die Kantorei Gottesdienste und gibt Konzerte.

Chorarbeit nicht mit der Stimme, sondern mit einem Instrument findet im Posaunenchor statt. Ulrike Wilson spielt Flügelhorn, geleitet wird das Ensemble mit neun Bläserinnen und Bläsern von ihrem Mann Roland Wilson. Weitere junge Bläser sind in der Ausbildung. Sie können sich zum Üben zunächst ein Instrument leihen. Menschen, die gern musizieren, sind im Posaunenchor und in der Kantorei herzlich willkommen. Weitere Informationen finden sich auf www.kirche-lichtenberg.de/ unter dem Reiter „Kirchenmusik“.

Der zweite große Bereich der Arbeit ist für Ulrike Wilson ihre Organistinnen-Tätigkeit. Zu Gottesdiensten spielt sie die Orgel in der Alten Pfarrkirche Lichtenberg auf dem Loeperplatz und am zweiten Standort der Evangelischen Kirchengemeinde im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl an der Paul-Junius-Straße 75. Als Organistin engagiert sie sich auch ehrenamtlich als stellvertretende Vorsitzende im Orgelbauverein Pfarrkirche Lichtenberg. Sein Ziel ist es, die Mittel für eine neue Orgel in der Alten Pfarrkirche zusammen zu bekommen. Dafür sind zirka 400 000 Euro nötig.

„Unsere Orgel wurde 1964 eingebaut“, berichtet Ulrike Wilson. „Sie ist zu klein, steht am falschen Fleck und wurde nach Vorbildern der romantischen Orgelepoche gebaut. Sie hat zu viele Obertöne und damit ist kein gutes Musizieren möglich.“ Seit seiner Gründung bemüht sich der Verein um Spenden für das neue Instrument. Unter anderem fanden und finden Benefizkonzerte, Kunstmärkte und Orgelfahrten statt, was auf Grund der Pandemie in den beiden vergangenen Jahren nur eingeschränkt möglich war. Außerdem ist gegen eine Spende ein Kirchen-Bastelset erhältlich. 30 000 Euro sind bisher zusammengekommen.

Erst wenn ein Drittel der avisierten Kosten zusammen sind, kann sich der Verein nach einem Orgelbauer umschauen. Deshalb sind Spenden jederzeit willkommen. Die Nummer des Spendenkontos und weitere Informationen finden sich auf www.orgel-lichtenberg.de/impressum.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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