Der lange Schatten von Auschwitz
Diskussionsveranstaltung zum Gedenken an Sinti und Roma

Am Dienstag, 29. Oktober, beginnt um 18.30 Uhr im Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, die Diskussionsveranstaltung „Der lange Schatten von Auschwitz – Gedenken und Anerkennung nach dem Holocaust an Sinti und Roma“.

Das Bezirksamt lädt Interessierte ein, den Kampf nach Anerkennung, Schutz und gegen Diskriminierung aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und die Verflechtungen von Fremd- und Selbstbestimmung sowie die Herausforderungen zu diskutieren, die aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft entstehen.

Zu den Gesprächspartnern gehören unter anderem Dotschy Reinhardt, Vorsitzende des Landesrats Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, Margitta Steinbach, Gründerin der Sinti*zze-Selbstorganisation Menda Yek, und ein Vertreter der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Veranstaltung fragt nach den zentralen Zielen und Hindernissen im Kampf gegen Antiziganismus und wie sie überwunden werden können. Dabei kommen Fragen auf: „Welche Bedeutung hat die Erinnerungskultur?“ oder „Wie können Berlinerinnen und Berliner aktiv werden und Solidarität zeigen?“

„Veranstaltungen wie diese informieren, fördern den Dialog und schaffen Gelegenheiten, eigene Vorurteile zu reflektieren und abzubauen“, sagt Bürgermeister Martin Schaefer (CDU). Aus diesem Grund wehe jedes Jahr am Aktionstag der Sinti und Roma, dem Jahrestag des ersten internationalen Roma-Kongresses, der am 8. April 1971 in London stattfand, auch die Flagge des Aktionstages.

Am 2. August jährte sich zum 80. Mal die Auflösung des sogenannten Z-Lagers („Zigeunerlager“ im NS-Sprachgebrauch) im Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. 1944 wurden alle verbliebenen 2900 Insassen, insbesondere Kinder, deren Mütter und ältere Menschen, durch SS-Einheiten ermordet. Dem Völkermord der Nationalsozialisten an Sinti und Roma fielen Schätzungen zufolge rund 500 000 Menschen zum Opfer. Ihre Geschichten wurden lange Zeit nicht gehört – auch in der DDR nicht, obwohl sie dort von Anfang an als „Verfolgte des NS-Regimes“ galten, jedoch verknüpft mit diskriminierenden Auflagen. In der BRD wurde der Massenmord durch Nationalsozialisten erst 1982 als Völkermord anerkannt, die Anerkennung als nationale Minderheit folgte 1995. Beide Errungenschaften mussten die Überlebenden und Angehörigen der Minderheit sich über Jahrzehnte und gegen Widerstände erkämpfen.

Die Teilnahme an der Diskussionsveranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 030/24 53 61 61 oder per E-Mail an sgh@jbda.de wird gebeten.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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