Viel Neues im Landschaftspark Herzberge

Frühlingsfrisch zurecht gemacht: die Schafschur im Landschaftspark Herzberge ist immer eine Attraktion. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Eine große Schafherde sorgt seit rund zehn Jahren für die Pflege des Landschaftsparks Herzberge. Dieses Naturerlebnis soll den Schul- und Kitakindern nun in Führungen näher gebracht werden. Und nicht nur diese Neuigkeit ist Grund für ein Besuch der Berliner Woche pünktlich zum Frühjahrsbeginn auf dem grünen Areal.

Ein wenig widerwillig geben die Schafe an diesem Frühlingstag ihre Wolle ab. Doch der Schafschwerer Jens Gerbert fackelt nicht lange. Mit dem Elektrorasierer schneidet er in gleichmäßigen Bewegungen die schwarzblau schimmernde Wolle von den Körpern der Schafe. Ganze Teppiche fallen zu Boden. "Am Ende bekommen wir so 150 Kilogramm Wolle", weiß der Schäfer Matthias Breutel.

In einem Monat beginnt die Lammzeit. Schon im November war der Bock da und hat in einer Woche mehr als zwei Dutzend weibliche Schafe "beglückt". "Wie viele nun tatsächlich trächtig sind, das wissen wir erst in ein paar Wochen", fügt Breutel an. Er rechnet mit bis zu 40 Lämmern, die nun zur Herde dazukommen könnten.

Die rauhwolligen Pommerschen Landschafe sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes beim Landschaftspark Herzberge.

Seit kurzem finden auch rund 1000 Zauneidechsen eine neue Heimat, nachdem ihr Lebensraum auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Berlin-Schöneweide mit der Entstehung eines neuen Gewerbegebiets genommen wurde. Jetzt müssen sich mit der Umsiedlung Schafe und Zauneidechsen den Lebensraum teilen. Doch ob die beiden Tierarten auch wirklich Freunde werden? Schäfer Matthias Breutel nennt es ein "Experiment". Und dafür muss Breutel die Beweidung der Flächen durch die Schafe neu ordnen.

Aber alles halb so wild. All das dient nämlich einem visionären Ziel: "Große Teile des Landschaftsparks sollen zukünftig als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Die Beweidung der Flächen hält die Bewirtschaftungskosten der Grünflächen klein – und ist gleichzeitig eine landwirtschaftliche Attraktion mitten in Berlin", sagt Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt, Wilfried Nünthel (CDU).

Die 100 Hektar werden seit rund zehn Jahren von den Schafen im Dienste des Vereins Agrarbörse Deutschland Ost beweidet. Der Verein ist Spezialist auf extensive Landwirtschaft in der Stadt und verknüpft dieses Themengebiet gleich einmal mit der Umweltbildung: Kitas, Schulen und andere Bildungseinrichtungen haben jetzt die Möglichkeit, sich über Landschaftspflege und Umweltschutz zu informieren. Denn hier entstand über die Jahre ein Gebiet, das für geschützte Tierarten zum Zufluchtsort wurde.

Dazu können sich Kinder am 7. April bei einer Führung "Auf Spurensuche nach Leben im Landschaftspark" begeben. Am 12. April steht dann das Nutztier Schaf im Mittelpunkt. "Lämmer, Wolle und vieles mehr" heißt dann die Exkursion. Wie Füchse und Mäuse sich in der Landschaft bewegen, welche Verstecke sie aufsuchen – das ist wiederum Thema am 19. April. Diese umweltpädagogischen Angebote des sind für Kita- und Schulkinder geeignet und dauern rund zwei Stunden. KW

Die Kosten betragen 2 Euro, Treffpunkt ist stets die Tramhaltestelle Evangelisches Krankenhaus KEH. Weitere Infos gibt es unter wackwitz@agrar-boerse-ev.de oder  536 08 50. Das komplette Programm gibt es online auf www.agrar-boerse-ev.de.
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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