Feuerteufel zündelt im Volkspark Lichtenrade

Augenzeugen berichten, dass das trockene Holz „wie Zunder“ brannte und die Flammen weithin sichtbar loderten. | Foto: Dieter Genz
3Bilder
  • Augenzeugen berichten, dass das trockene Holz „wie Zunder“ brannte und die Flammen weithin sichtbar loderten.
  • Foto: Dieter Genz
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Lichtenrade. Die Mitglieder vom Trägerverein Volkspark Lichtenrade und Anwohner sind schockiert: In der Grünanlage zwischen Carl-Steffeck- und Groß-Ziethener-Straße ist offenbar ein Brandstifter am Werk. In den vergangenen vier Wochen musste zweimal die Feuerwehr anrücken und lodernde Flammen löschen.

Das letzte Mal alarmierten Anwohner in der Nacht vom 31. März zum 1. April Feuerwehr und Polizei. Ein Zaun aus Trockenholz am Werkhof des Parks brannte lichterloh. „Das trockene Holz brannte wie Zunder, weithin sichtbar loderten die Flammen“, berichtet Manfred Könings und versteht die Welt nicht mehr: „Den ganzen Sommer über warnen wir die Besucher des Parks davor, offenes Feuer zu machen oder mit den Holzkohlengrills zu dicht an die Sträucher und Bäume zu gehen, sie verursachen mit ihren Holzkohlengrills schon genug Schäden auf den Wiesen und im Unterholz. Und jetzt auch noch diese Brandstiftungen“.

Die Zäune und Hecken aus Trockenholz wurden eigens als Lebensraum für Kleingetier gebaut. Auch Bäume wurden in Mitleidenschaft gezogen. „Gerade jetzt zu Beginn der Brutzeit hatten bereits verschiedene Vögel Nester in die Hecken und Naturzäune gebaut, die nun zerstört sind. Ob die betroffenen Vögel erneut nisten werden, ist nicht gewiss“, sagt Könings und fügt hinzu, dass es auch noch schlimmer hätte kommen können: „Es ist ja schließlich nicht ausgeschlossen, dass durch Funkenflug weitere Teile des Volksparks in Brand geraten oder das Feuer auf das unmittelbar angrenzende Wohngebiet mit den Reihenhäusern übergreifen könnte.“

Manfred Köning gehört zu den Bürgern und Nachbarn an der Stadtgrenze in Lichtenrade, die 1979 mit einer Weihnachtsbaum-Pflanzaktion quasi die ersten vollendeten Tatsachen für einen privat angelegten öffentlichen Park schufen. Und zwar aus eigener Kraft, ohne öffentliche Finanzierung und zunächst ohne offizielle Genehmigung. Aber mit großem Einsatz ist auf der einstigen Brachfläche der rund 40 000 Quadratmeter große und im Laufe der Jahrzehnte der prächtig herangewachsene Lichtenrader Volkspark entstanden. „Wir sind die erste Bürgerinitiative in Deutschland, die einen öffentlichen Park für die Allgemeinheit angelegt hat, unterhält und bis heute pflegt“, so Wolfgang Spranger, seit zehn Jahren Vorsitzender des Trägervereins. Frustriert fügt er hinzu: „Die wenigen Mitglieder des Volksparkvereins, die noch in der Lage sind im Park zu arbeiten, werden durch die Vernichtung ihrer Arbeit nicht gerade motiviert, den Park wieder herzurichten. Statt ihre Kräfte sinnlos zu vergeuden, sollten der oder die Brandstifter sich lieber an den Arbeiten im Volkspark beteiligen.“ HDK

Weitere Infos gibt es telefonisch unter  700 64 14.
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.638× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.979× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.608× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.516× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.