Elsa, Trainingsassistentin mit Zugkraft
Claudia Trischmann betreibt eine Hundeschule am Stadtrand
Sie sieht eher zierlich aus, hat aber viel Kraft. Elsa, eine junge Husky-Dame, zieht bei Schnee schon mal die Kinder ihrer Familie auf dem Schlitten oder bringt Frauchen beim Joggen ins Schwitzen. Sie gehört Claudia Trischmann, die an der Straußstraße eine Hundeschule betreibt, und ist offizielle Trainingsassistentin.
Elsa macht einen guten Job. „Sie arbeitet fleißig mit und hat sich beim Unterricht schon bewährt“, berichtet Claudia Trischmann. Vor allem in den Gruppenstunden mit mehreren Vierbeinern kann die knapp drei Jahre alte Hündin zeigen, was sie gelernt hat. So sehen die Teilnehmer, wie eine bestimmte Übung aussehen soll, wie beispielsweise der Rückruf funktionieren muss. „Das ist enorm wichtig“, sagt Trischmann, „denn wenn ein Hund beim Spaziergang wegläuft, etwa einem Kaninchen nachjagen will, sollte er auf Zuruf sofort reagieren und zurückkommen.“
Seit Herbst 2020 gibt es die Hundeschule an der Grenze zu Brandenburg. Claudia Trischmann wollte ursprünglich Tierärztin werden, musste aber nach zwei Jahren aus privaten Gründen das Studium abbrechen. Ein Bürojob folgte, die Familiengründung und die Geburt von Tochter und Sohn. „Aber die Hunde haben mich nie losgelassen“, so Trischmann. Als dann wieder etwas mehr Zeit zur Verfügung stand, erwarb sie mehrere Qualifikationen, absolvierte unter anderem eine Ausbildung in Tierpsychologie mit Schwerpunkt Hund an der Schweizer Akademie für Tiernaturheilkunde.
Der Start von „BerlinHund“ fiel in die schwierige Coronazeit, kurz nach der Eröffnung begann der zweite Lockdown. „Ich konnte nur Einzelstunden anbieten, Gruppentraining war in Brandenburg, aber nicht in Berlin erlaubt, das war schon fatal.“ Hinzu kamen Zweifel – schließlich gab es bereits genug Konkurrenz. Nach dem etwas zähen Anfang lief es dann immer besser, durch Mundpropaganda kamen neue Kunden, inzwischen läuft der Laden.
Neben Elsa gibt es in Claudia Trischmanns Leben noch ein zweites wichtiges Tier: Pferd Maggi. Und das schlägt sich auch im Trainingsangebot nieder. In „Pfote & Huf“ lernen Ross, Reiter und Hund, wie sie miteinander auskommen und Ritte durchs Gelände genießen können. Was Claudia Trischmann besonders am Herzen liegt: „Ich versuche zu vermitteln, dass jeder Hund anders ist, die Besitzer müssen ihre Tiere so nehmen, wie sie sind.“ Natürlich sei das Beherrschen von Grundkommandos wichtig, aber es klappe eben nicht alles jedes Mal perfekt. „Ein Hund ist schließlich kein Automat. Manchmal muss man den Blickwinkel ändern.“
Das gilt auch für Elsa. „Sie hat schon ihre Baustellen, ist zum Beispiel nicht gut auf andere Hündinnen zu sprechen, da kommt die Rockerbraut durch.“ Und vor Wippen hat sie Angst, seitdem sie als Welpe von einer gefallen ist. Aber ansonsten beherrscht die Hündin viele Tricks – vom einfachen Pfötchen geben über Slalomlauf und durch Tunnel kriechen. „Elsa ist schon ein toller Hund“, sagt Claudia Trischmann.
Neben den „Schularbeiten“ gönnt sich das Duo Hobbys wie zum Beispiel Mantrailing. Dabei geht es darum, dass der Mensch sich versteckt und der Hund ihn mit Hilfe seines Geruchsinns finden muss. Beim Bikejöring zieht Elsa Claudia, die auf dem Fahrrad sitzt, hinter sich her. Wenn’s geruhsamer zugehen soll, sind Spaziergänge mit und ohne Pferd angesagt. „Egal, was wir unternehmen, wir haben immer viel Spaß“, sagt Trischmann. Und nach wie vor lernen beide voneinander.
Mehr Informationen unter www.hundeschule-berlinhund.de
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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