Tausende Spielwaren auf engstem Raum
„Das doppelte Lädchen“ ist 25 Jahre alt geworden

"Ich mag Spiele am liebsten, die kommunikativ sind", sagt Peter Max. "Monopoly" und "Das Spiel des Lebens" werden in seiner Familie gern gespielt. Seine Tochter Annika empfiehlt "Ubongo". | Foto: Philipp Hartmann
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  • "Ich mag Spiele am liebsten, die kommunikativ sind", sagt Peter Max. "Monopoly" und "Das Spiel des Lebens" werden in seiner Familie gern gespielt. Seine Tochter Annika empfiehlt "Ubongo".
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Wer „Das doppelte Lädchen“ betritt, braucht einen Moment, um sich zu orientieren. Jedes Regal ist bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt. Kein Zentimeter Platz wird verschenkt. An Haken baumelnde Plüschtiere lassen selbst Türrahmen einen Zweck erfüllen. Aus einer ebenfalls vollgepackten Kammer tritt Peter Max heraus.

Der 47-Jährige ist seit Ende 2016 Inhaber des ungewöhnlichen Geschäfts fernab jeder Einkaufsmeile inmitten einer ruhigen Wohnstraße. Im Souterrain der Villa Margarethe in der Halker Zeile 130 bietet er auf knapp 80 Quadratmetern Fläche rund 3000 verschiedene Artikel an. Zum Sortiment zählen Schreibwaren und Bastelutensilien, Gesellschaftsspiele, Holzspielzeug, Bücher und vieles mehr. „Ich versuche, Dinge zu bekommen, die die Ketten nicht haben“, erklärt er. Ideen holt er sich jedes Jahr auf der großen Spielwarenmesse in Nürnberg.

Normalerweise ist ein Geschäft wie seines auf Laufkundschaft angewiesen, doch die gibt es in der Gegend praktisch nicht. Dafür befinden sich die Annedore-Leber- und die Bruno-H.-Bürgel-Grundschule gleich in der Nähe. Nach der Schule machen viele Kinder auf dem Heimweg gern noch bei Peter Max Halt. Vor Beginn des Schuljahrs decken sich Eltern bei ihm auch mit den nötigen Schreibwaren für den Nachwuchs ein. „Hier kann man noch stöbern, sich inspirieren lassen und die Sachen auch anfassen“, zählt er die Vorzüge des Lädchens auf. Obwohl es finanziell nicht einfach sei, mache die Arbeit sehr viel Spaß. „Die Kinder sind freundlich und schnell glücklich und man bekommt direktes Feedback.“

Peter Max selbst kannte das Geschäft lange, bevor er es übernommen hat. Seine Frau schaute früher mit den Kindern häufiger vorbei. Neben Sohn Nikolai (14) hat er mit Annika (16) auch eine Tochter, die in den Ferien oft im Laden mithilft. Als ihr Vater entschied, beruflich noch einmal ganz neu anzufangen, hat sie sich gefreut. „Ich war als Kind so gerne hier. Es war spannend, hier auszuräumen und die Spielsachen einzukaufen“, meint Annika.

Eigentlich war Peter Max Verfahrenstechnikingenieur. Die Freude an diesem Beruf schwand jedoch irgendwann. Also suchte er eine neue Herausforderung. „Ich bin sowieso einer, der sich für neue Sachen interessiert“, sagt er. Ende 2016 entschied Inhaberin Jutta Mast (66), die „Das doppelte Lädchen“ 1994 mit einer Freundin eröffnet hatte, in den Ruhestand zu gehen. Sie wohnt noch heute in der Villa Margarethe direkt darüber. Nach anfänglichem Zögern ergriff Peter Max schließlich doch die Initiative und schlug zugleich ein neues Jobangebot aus. „Es ist eine Institution in Lichtenrade und erhaltenswert. Die Leute würden es wohl schmerzlich vermissen“, glaubt er.

Weil sich bereits Gerüchte ausgebreitet hatten, das Geschäft müsse endgültig schließen, hatte Max zunächst mit ausbleibender Kundschaft zu kämpfen. Bald hatte sich in Lichtenrade jedoch herumgesprochen, dass das Lädchen bleibt. Diesen November wird „Das doppelte Lädchen“ – das so heißt, weil es einst aus zwei Läden bestand, eines für Patchworkstoffe, eines für Bücher und Spielwaren – 25 Jahre alt. Dank Peter Max dürften noch viele weitere dazukommen. „Es gibt kaum noch solche Läden“, sagt er beim Blick durch die Regale.

Weitere Infos unter www.dasdoppeltelaedchen.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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