Der Spielbetrieb geht vorläufig weiter
Fußball-Viertligist FC Viktoria geht das Geld aus
Nach dem Rückzug des Investors aus China, schaut Fußball-Viertligist FC Viktoria 1889 in eine ungewisse Zukunft. Gibt es noch Chancen, die Insolvenz abzuwenden, in dem ein neuer Großsponsor gefunden wird? Oder muss ab 1. Februar das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet werden?
Auf seiner Homepage beantwortet der Viktoria-Vorstand die drängendsten Fragen. Demnach läuft der Spielbetrieb normal weiter. Der 1. Herrenmannschaft werden allerdings voraussichtlich neun Punkte in der Regionalliga Nordost abgezogen. Das würden die Regularien so verlangen. Auch alles andere geht weiter wie bisher: Die Feriencamps finden weiter statt, auch bei den Mitgliedschaften gibt es keine Änderungen, Shop und Sport Casino arbeiten weiter wie bisher. Ebenso soll sich bei der Jugendarbeit nichts ändern. Immerhin ist Viktoria der Verein mit der größten Jugendabteilung Deutschlands.
Was die 1. Herrenmannschaft betrifft, haben die ersten Spieler bereits ihre Verträge gekündigt. Für das große Ziel in die dritte Liga aufzusteigen und zukünftig bei den Profis mitzumischen, wurden eine ganze Reihe Spieler mit Profi-Erfahrung unter Vertrag genommen. Die Zahlung der Spielergehälter sollte vom chinesischen Investor, die Advantage Sports Union (ASU) finanziert werden. Nach dem Absprung des Investors bekommen die Spieler noch bis zum 31. Januar Insolvenzgeld.
Bis Mitte Januar hatte der vorläufige Insolvenzverwalter Torsten Martini von der Kanzlei Leonhardt Rattunde versucht, eine Lösung zu finden, wie die Regionalliga-Elf doch noch gerettet werden kann.
Dabei baut er auf einen neuen Investor, der dieses Mal aber aus dem Inland kommen soll und über Erfahrungen in diesem Business verfügt.
Einen regionalen Partner hat Viktoria bereits in der Berliner Autohausgruppe Gotthard König gefunden. Das Unternehmen wird sich als Trikot-Sponsor engagieren und den Verein auch in weiteren Belangen unterstützen. Bereits seit über 50 Jahren engagiert sich das Autohaus im lokalen Berliner Vereins- und Teamsport. „Daher fühlen wir uns verpflichtet, einen Beitrag zum Erhalt des FC Viktoria zu leisten“, sagt Geschäftsführerin Dagmar König. Sie hofft, das es mit dem Engagement ihres Unternehmens gelingt, weitere Sponsoren und Förderer zu gewinnen. Der Verein verdiene eine Zukunft. Nach dem derzeitigen Tabellenplatz habe die Mannschaft eine reelle Chance, den Aufstieg in die dritte Liga zu schaffen, so Dagmar König.
Torsten Martini teilte auf Anfrage der Berliner Woche mit, dass er nach aktuellem Stand guter Dinge sei, den Vereinsbetrieb auch nach dem 1. Februar fortführen zu können. Genaueres könne er nach Stand vom 23. Januar nicht sagen. Der Insolvenzverwalter versichert auch, „Ansprüche gegen die ASU zu prüfen und gegebenenfalls auch durchzusetzen.“
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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