Bürgerinitiative: „Ein Erfolg für die Natur“
Senat streicht Dahlemer Weg als möglichen Standort einer Gemeinschaftsunterkunft
Auf dem Grundstück Dahlemer Weg 247 wird keine Flüchtlingsunterkunft gebaut. Das gab die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen jetzt bekannt. Grund dafür seien die Ergebnisse der naturschutzrechtlichen Untersuchungen auf dem Grundstück.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz das Grundstück gründlich untersucht. Dabei wurde „ein großer Artenreichtum festgestellt“, heißt es in der Erklärung der Senatsverwaltung. Dass sich hier unter anderem die seltene Weinbergschnecke, Ringelnattern, Zauneidechsen, Molche und diverse Insekten sowie Fledermäuse heimisch fühlen, hat die Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde schon vor drei Jahren festgestellt. 2018 hatte das Bezirksamt die geschützte Grünanlage dem Senat als Grundstück zur Bebauung mit einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete vorgeschlagen. Dagegen formierte sich Widerstand bei den Anwohnern. Unter anderem machten sich Anwohner und viele Unterstützer mit einer Petition gegen die Zerstörung des Biotops stark, das sich im Laufe von über 60 Jahren an dieser Stelle entwickelt hat. Gleichzeitig distanzierten sich die Unterzeichner der Petition von flüchtlingsfeindlichen Gesinnungen. Es gehe allein um den Erhalt der Natur.
Mit der Aufgabe der Planungen hat die Bürgerinitiative jetzt einen Sieg erreicht. „Es ist ein Erfolg der Natur“, sagt Lars Quell von der Initiative. Er begrüßt die Entscheidung des Senats und bedankt sich für die über 2500 Unterstützer und zahlreichen Spenden.
Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski begrüßt die Entscheidung des Senats. Der Bezirk habe die Planungen am Dahlemer Weg auch kritisch gesehen, betont sie. Dabei war es das Bezirksamt, dass dem Senat den Dahlemer Weg zur Bebauung mit einer Flüchtlingsunterkunft vorgeschlagen hattte. Es wollte auf diese Weise verhindern, dass das Land Berlin eine mobile Flüchtlingsunterkunft (MUF) am Osteweg baut. Den Standort dort hatte der Bezirk lange Zeit als Schulstandort vorgehalten. Der Plan des Bezirksamtes ging jedoch nicht auf. Der Senat hat am Ostweg längst eine Unterkunft errichtet. Nun muss das Bezirksamt wieder ein alternatives Grundstück für eine Flüchtlingsunterkunft benennen. „Wir werden erneut prüfen, welche Möglichkeiten es im Bezirk gibt“, sagt die Bürgermeisterin.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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