Zur Eröffnung gab es Birnen
Stadtteilzentrum im Ribbeck-Haus eingeweiht
In Betrieb ist das Stadtteilzentrum im Ribbeck-Haus bereits seit vergangenem Jahr. Die offizielle Eröffnung in dieser Funktion fand aber erst am 20. Juni statt.
Das Ribbeck-Haus am Senftenberger Ring 54 hat eine lange Geschichte. Sie begann vor 50 Jahren als Waschhaus. Ungefähr 30 Jahre gab es dort ein von der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau betriebene Einrichtung, vor allem für Senioren. Nach so langer Zeit sei aber ein neues Konzept nötig geworden, erklärte Gesobau-Bereichsleiter Lars Holborn. Es soll möglichst alle Bevölkerungsgruppen einschließen.
Deshalb ist das Ribbeck-Haus jetzt ein Stadtteilzentrum mit unterschiedlichen Angeboten für die Menschen aus der Umgebung. Im Ribbeck-Haus gibt es zum Beispiel einen regelmäßigen Nähkurs, Gedächtnistraining, Gymnastik, einen Back-Club oder ein Reparatur-Café. Es finden Ausstellungen und Vorträge statt. Bildung und Beratung gibt es zu Themen wie Beruf, Umgang mit Handy und Tablet bis zum Sprachkurs. Und nicht zuletzt soll ein Stadtteilzentrum ein Treffpunkt sein. Raum für Gespräche und Austausch gibt es vor allem im Café Birnbaum.
Als einen „Knotenpunkt für die Nachbarschaft“ bezeichnete Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) das Ribbeck-Haus und die vielen anderen Stadtteilzentren in der Hauptstadt. Er betonte auch, dass der Ausbau dieser Einrichtungen ein Anliegen des Senats sei. Allein in dieser Legislaturperiode sollen zwölf neue Stadtteilzentren eröffnet werden. In Reinickendorf wurde zuletzt das Stadtteilzentrum in der Rollbergesiedlung eingeweiht.
Der Mensch brauche soziale Teilhabe, erklärte Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU). Deshalb seien solche Angebote besonders wichtig. Sie erinnerte auch daran, dass es diese Tradition der sogenannten Volkshäuser in Ländern wie der Türkei schon lange gebe. Außerdem vergaß die Bürgermeisterin nicht zu erwähnen, dass Stadtteilzentren auch einen Beitrag beim speziell von ihr forcierten Kampf gegen die Einsamkeit leisten. Das Bezirksamt stehe deshalb „stark an ihrer Seite“.
Träger des Stadtteilzentrums ist die „Chance – Bildung, Jugend und Sport BJS gGmbH“.
Benannt ist die Einrichtung nach dem berühmten Gedicht „Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane. An den märkischen Schriftsteller erinnern auch andere Einrichtungen im Märkischen Viertel wie etwa das Fontanehaus.
Das Gedicht und seine Aussage würde sehr gut zu dem passen, was ein Stadtteilzentrum ausmache, fand Aziz Bozkurt. Denn es handle ja davon, dass Herr Ribbeck Birnen von seinem Baum verteilte und damit viele Kinder glücklich gemacht habe. Und selbst nach seinem Tod habe er dafür gesorgt, dass diese Tradition fortgesetzt werden konnte. Menschen etwas anbieten und gegenseitig etwas teilen, darum gehe es auch im Ribbeck-Haus. Und einen Birnbaum gibt es dort ebenfalls. Seine Früchte wurden bei der Einweihung verteilt.
Weitere Informationen zum neuen Stadtteilzentrum finden sich im Internet unter www.ribbeckhaus.de.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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