Auflagen sorgten für Absage
Crosslauf der Schulen im Bezirk soll Anfang März nachgeholt werden
Jedes Jahr findet in jedem Bezirk ein Crosslauf der Schulen statt. Die besten 15 Schüler qualifizieren sich für das Berlin-Finale am Olympiastadion im Frühjahr. In Tempelhof-Schöneberg haben sich auch diesmal wieder rund 1000 Mädchen und Jungen vorbereitet. Antreten durften sie jedoch nicht.
Am 4. November hätte der Crosslauf im Volkspark Mariendorf stattfinden sollen. So steht es auf der Internetseite des Landessportbunds, der den Lauf zusammen mit der Senatsjugendverwaltung veranstaltet. Es ist einer der bedeutendsten Termine im Schulsportkalender. Zum ersten Mal kam es jedoch kurzfristig zur Absage. Carsten Rasmus, Sportlehrer an der Käthe-Kollwitz-Grundschule in Lichtenrade, erfuhr davon Ende Oktober bei der Sitzung der Sportfachleiter der Schulen. Dort habe der bezirkliche Schulsportberater Frank Paul, seinerseits Sportlehrer am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, berichtet, dass er als Verantwortlicher diese Entscheidung habe treffen müssen. Das Sportamt und das Grünflächenamt seien demnach nicht in der Lage gewesen, die Anlage am Volksparkstadion in gewohnter Weise zur Verfügung zu stellen. Sie hätten keine Zusage gegeben, teilt uns Carsten Rasmus mit.
Frank Paul ließ eine Nachfrage der Berliner Woche unbeantwortet. Dafür äußerte sich Sportstadtrat Oliver Schworck (SPD). Ihm zufolge habe die Genehmigung wie gewohnt vorgelegen. Lediglich drei Auflagen habe das Sportamt erteilt. „Wir haben erstens gesagt, wir möchten nicht, dass Radfahrer über die Anlage fahren, weder über den Kunstrasen noch den Rasen und die Laufbahn. Das erschien uns für die Sportanlage, die in Teilen neu hergestellt wurde, nachvollziehbar.“ Außerdem sollten die Startnummern mit Klebeband statt mit Sicherheitsnadeln befestigt werden. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir nach der Veranstaltung viele Sicherheitsnadeln auf dem Boden in der Sportanlage finden. Das Risiko, dass sich daran jemand verletzt, ist uns einfach zu groß.“
Mit der dritten Auflage sollte laut Oliver Schworck die Sicherheit gewährleistet werden. So gibt es auf der Tribüne eine Stelle, an der Kinder ziemlich leicht aufs Dach gelangen können. „Damit da keiner runterfällt, haben wir gesagt, wir möchten, dass dort jemand steht und darauf achtet“, erklärt er. Die Auflagen seien „wirklich nichts Großartiges“ gewesen. „Ich fand das nicht problematisch.“ Der Sportberater sei jedoch alles andere als erfreut gewesen, so Schworck. „Er hat mich in den Ferien angeschrieben und mir eine Frist von einer Woche gesetzt, dass wir die Auflagen wieder zurücknehmen. Ich war im Urlaub, konnte darauf gar nicht reagieren und bevor ich noch irgendetwas machen konnte, war die Veranstaltung schon abgesagt. Warum das jetzt so kommen musste, kann ich nicht nachvollziehen“, meint der Stadtrat. „Es scheint ein Kommunikationsproblem gewesen zu sein.“
Da ihm der Crosslauf jedoch „ein großes Anliegen“ sei, will er nun im Austausch mit der Senatsverwaltung einen Alternativtermin für Anfang März finden – noch rechtzeitig vor dem Berlin-Finale am 25. März. In einer Mail habe er sich zudem nochmals an den Sportberater gewandt. Die Auflagen werden nicht zurückgenommen. Oliver Schworck ist jedoch sicher, dass sich für deren Umsetzung eine Lösung finden lässt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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