Schulranzen für künftige Abc-Schützen in Willkommensklassen

Erhard Pietsch (links) und Carsten Steinmetz verteilten die Schulranzen direkt vom Lastwagen und machten Kinder glücklich. | Foto: HDK
7Bilder
  • Erhard Pietsch (links) und Carsten Steinmetz verteilten die Schulranzen direkt vom Lastwagen und machten Kinder glücklich.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Marienfelde. Die achtjährige Shayma möchte gern zur Schule gehen. Und als stolze Besitzerin eines neuen Ranzens, schick in Pink, kann sie es nun kaum noch erwarten.

Shayma stammt aus Syrien und ist eines von rund 190 Kindern und Jugendlichen, die in der seit Ende Januar bestehenden Flüchtlingsunterkunft in der Daimlerstraße, in der ehemaligen Reichelt-Zentrale leben.

Sie hat es wie viele andere Kinder ohne ihre Eltern und nur in Begleitung ihrer zwei etwas älteren Brüder aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland geschafft. Obwohl erst wenige Wochen hier, spricht und versteht das Kind die deutsche Sprache schon verblüffend gut. Da muss ihr fünfjähriger Freund Machmut zwar noch etwas üben, aber einen Schulranzen wollte auch er unbedingt haben – und hat ihn auch gekriegt. Es war eine Menge los, bis schließlich alle Kinder den Schulranzen ihrer Farbwahl auf dem Rücken hatten.

Insgesamt sind zurzeit knapp 20 Kinder im Einschulungsalter und werden demnächst voraussichtlich Willkommensklassen an der Ikarus- sowie der Rudolf-Hildebrand-Grundschule besuchen. Und als Carsten Steinmetz, Leiter der derzeit mit knapp 600 Personen aus Syrien, Irak und Afghanistan belegten Flüchtlingseinrichtung, auf einer Bürgerversammlung von den alltäglichen Problemen, die eben schon bei den Schulsachen für die Kinder anfangen, berichtete, hat es bei Erhard Pietsch, Chef vom Druckcenter Berlin, das sich auch dem ehemaligen Reichelt-Gelände befindet, „geklingelt“. Spontan hat Pietsch gleich am nächsten Tag die ersten 20, unter anderem mit Federtasche und Turnbeutel bestückten Ranzen geordert.

„Ich habe seit rund 40 Jahren eine innige Beziehung zu dem Gelände und hatte schon darüber nachgedacht, wie ich mich da einbringen kann. Da fand ich Schulranzen eine sinnvolle und zukunftsweisende Idee“, so Pietsch zur Berliner Woche. Er war langjähriger Reichelt-Werbeleiter, bis er 2004 dem Unternehmen einen Teil der Immobilie abkaufte und sich mit der Druckerei selbstständig machte. Als Pietsch und Steinmetz die Schulranzen direkt vom Lastwagen an die johlende Rasselbande verteilten beziehungsweise sich aus den Händen reißen ließen, sah man den gestandenen Männern ihre Freude über die Freude der Kinder förmlich an. Als Nächstes soll eine Fahrradwerkstatt eingerichtet werden, kündigt Carsten Steinmetz an. HDK

Wer helfen kann und will, erfährt alles Weitere unter  346 49 50 25.
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.