Blühflächen angelegt
Es gibt wieder mehr Wildbienen

Viele Wildbienenarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Das Anlegen von Blühflächen fördert die Vermehrung der Pflanzenbestäuber. | Foto: viperagp/Adobe Stock
  • Viele Wildbienenarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Das Anlegen von Blühflächen fördert die Vermehrung der Pflanzenbestäuber.
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Vor drei Jahren begannen Maßnahmen zur Förderung von Wildbienen auf acht ausgewählten öffentlichen Grün- und Freiflächen im Bezirk. Inzwischen konnten 26 Berliner Rote-Listen-Arten, die als mehr oder weniger stark gefährdet gelten, in diesen Gebieten nachgewiesen werden.

Insgesamt fanden die Bienenexperten 143 Wildbienenarten auf den untersuchten Flächen. Darunter gab es auch 26 anspruchsvolle Pollenspezialisten. Besonders bemerkenswert ist dabei der Fund der Flockenblumen-Langhornbiene (Tetralonia dentata). Sie kommt nur noch in Berlin, Sachsen-Anhalt und Brandenburg vor, wobei sie in Berlin vom Aussterben bedroht ist. Diese Biene sammelt nur an Flockenblumen und Disteln Pollen.

Der Verein Naturschutz Berlin-Malchow hatte das Wildbienen-Monitoring in Auftrag gegeben und kam 2023 zu diesem erfreulichen Ergebnis. Ein erstes Gutachten wurde bereits im Jahr 2021 erstellt. Die Daten der beiden anderen Jahre wurden miteinander verglichen. Auf jedem der ausgewählten Areale konnte ein Anstieg der Wildbienenarten verzeichnet werden.

Die 2023 untersuchten Flächen liegen im Kurt-Julius-Goldstein-Park, am Blumberger Damm, im Schlosspark Biesdorf, an der Wernerstraße, auf dem Pfarrhufenanger, am Walslebener Platz, im Springpfuhl und auf der Streuobstwiese am Schleipfuhl. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat seit 2020 dort Blühflächen als Nahrungsorte und Niststrukturen für Wildbienen angelegt. Auch den Blühflächen wurden mindestens 40 Wildkrautarten ausgesät.

Die Verteilung der Bienen auf den ausgewählten Flächen und deren Umgebung war unterschiedlich. An der Wernerstraße wurden 49 Prozent der Arten gefunden, am Schleipfuhl 52 Prozent. Diese Zahlen sind im Vergleich zu den anderen Untersuchungsgebieten eher gering. Eine Erklärung dafür ist, dass es in der Umgebung dieser Orte bereits einen großen Blütenreichtum gibt.

Am Blumberger Damm wurden 76 Prozent der gefundenen Bienenarten ermittelt, dort ist das Umfeld wesentlich blütenärmer. Auf den anderen Projektflächen lag die Anzahl der gefundenen Arten zwischen 62 und 72 Prozent.

In Deutschland leben insgesamt 604 Wildbienenarten, davon sind 240 aktuell in Berlin nachgewiesen. Für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielen die Wildbienen eine große Rolle, denn sie sind für viele Pflanzenarten als Bestäuber unverzichtbar.

Über die Hälfte der Wildbienenarten sind in Deutschland bereits ausgestorben, bestandsgefährdet oder extrem selten. In Berlin gelten 40 Prozent als gefährdet. Das ist unter anderem auf den Rückgang von Brachflächen durch Bebauung zurückzuführen. Umso erfreulicher beurteilt der Naturschutz Berlin-Malchow den großen Erfolg der Maßnahmen auf den angelegten Flächen.

Wer mehr über Wildbienen wissen will, wird fündig unter https://www.wildbiene.org/media/pages/monitoring/c989638e4e-1714211382/bericht-2023-wildbienen_final.pdf.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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