Umbau zum Beratungs- und Begegnungszentrum
Sanierung des Hauses der Befreiung soll Ende des Jahres fertig sein
Das Haus der Befreiung an der Landsberger Allee 563 wird zum Beratungs- und Begegnungszentrum rund um das Thema „Migration und Flucht“ umgebaut. Die Bauarbeiten sind deutlich in Verzug.
Als die Rote Armee am 21. April 1945 erstmals die Berliner Stadtgrenze erreichte, soll das Wohnhaus an der Landsberger Allee 563 das allererste eroberte Gebäude gewesen sein. 1985 wurde das Haus zur Gedenkstätte und stand dann ab 2015 leer, bis entschieden wurde, darin den bezirklichen Migrationssozialdienst, die Flüchtlingsrechtsberatung sowie die Integrationslotsen unterzubringen und dafür das Haus umzubauen und zu sanieren.
Das Vorhaben startete im Sommer 2021. Schnell sei die Umsetzung von zahlreichen Schwierigkeiten gekennzeichnet gewesen, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen auf Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg mit. Dieser hatte in seiner Anfrage darauf hingewiesen, dass das Objekt eigentlich schon seit Ende 2022 hätte bereitstehen sollen. Laut Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt ist die Fertigstellung nun für Ende dieses Jahres geplant. Demnach stehen derzeit noch Restarbeiten an der Fassade und im Innenbereich sowie die Herstellung der Außenanlagen zwischen September und Dezember an.
Zu den Schwierigkeiten zählte laut Kahlfeldt, dass sich die Bausubstanz trotz vorausgegangener Bauanalytik als erheblich schlechter als eingeschätzt erwies. Außerdem seien die Baupreise seit Projektbeginn dramatisch angestiegen, es habe Engpässe bei Material und ausführenden Firmen gegeben. Darüber hinaus habe die Insolvenz eines Bauunternehmens zu erheblichen Mehraufwendungen geführt. Die daraus resultierende Bauverzögerung und die Überschreitung der geplanten Baukosten habe eine Ergänzungsfinanzierung erforderlich gemacht.
Das Gebäude Landsberger Allee 563 ist ein eingetragenes Baudenkmal. Nach Auskunft der Senatsbaudirektorin bestehen jedoch keine Konflikte mit dem Denkmalschutz. Mögliche Konfliktpunkte in Bezug auf die Nutzung und den Umbau des Gebäudes, darunter der Einbau eines Fahrstuhls und die Einrichtung eines zweiten Fluchtwegs, seien rechtzeitig bearbeitet und einvernehmlich gelöst worden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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