Aufklären über Vorurteile
Der Verein „Gesundheit heißt Verstehen“ wirbt für die Traditionelle Chinesische Medizin

Zhen Zhang demonstriert an Uta Glienke eine Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei übt er Druck auf bestimmte Punkte an den Beinen aus.  | Foto: hari
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Der Verein „Gesundheit heißt Verstehen“ feiert am 17. August sein fünfjähriges Bestehen. Er bemüht sich um die Verbreitung der Methoden Traditioneller Chinesischer Medizin und der Naturheilkunde in der Region.

Der Name des Vereins ist dabei als Motto zu verstehen. „Nur wer seinen Körper wirklich wahrnimmt und in ihn hineinhört, kann ihn verstehen lernen“, sagt Zhen Zhang. Der Chinese ist der Experte für TCM in dem Verein, Mitgründer und stellvertretendes Vorstandsmitglied.

Allerdings ist Zhang nur dreimal im Jahr für wenige Wochen in Deutschland. Das Hauptfeld seiner Tätigkeit ist inzwischen seine Heimatstadt Nanjing. In der chinesischen Millionenstadt hat er die Praxis seines Vaters übernommen. „In China hat die traditionelle Medizin ihren gleichberechtigten Platz neben der Schulmedizin, wie sie in Europa entstanden ist“, erläutert er.

Die Hauptarbeit des Vereins wird von Mitgliedern wie Uta Glienke das Jahr über geleistet. Das Privathaus der Versicherungsmaklerin an der Bruno-Baum-Straße ist auch der Sitz des Vereins. Von hier aus wird die Vereinswebseite (www.gesundheit-heisst-verstehen.de) betrieben, werden die Veranstaltungen organisiert und wird die Kommunikation in Gang gehalten. Dabei ist das Internetforum, in dem sich Mitglieder über ihre Erfahrungen austauschen und Experten Fragen beantworten, von besonderer Bedeutung.

Zur Arbeit des Vereins gehört aber auch, verbreitete Vorurteile gegen die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und die Naturheilkunde entgegenzutreten und diese als eine Ergänzung zur Schulmedizin verständlich zu machen. Das geschieht durch die Anwendung der Methoden, in Vorträgen sowie anderen Veranstaltungen.

Glienke ist durch ihre persönlichen Erfahrungen überzeugt von den Methoden der TCM. „Mein Vater ist 1994 an Leukämie erkrankt und müsste nach den Prognosen der Ärzte längst tot sein. Aber er lebt auch dank der TCM immer noch“, erzählt sie. Sie selbst nahm nach den ersten Behandlungserfolgen von Zhangs Methoden bei ihrem Vater mit dem Chinesen Kontakt auf und hat erfolgreich unter anderem ihre Arthrose behandelt. „Das alles hat mich überzeugt und ich möchte diese Möglichkeiten auch an andere Menschen weitergeben“, erklärt sie.

Zhang ist 2001 erstmals nach Deutschland gekommen, um Maschinenbauingenieur zu studieren. Er hat auch zunächst im Maschinenbau gearbeitet, später dann in Deutschland auch nebenher TCM praktiziert. 2014 kehrte er nach China zurück, hinterließ mit dem Verein aber ein Netzwerk, dass die TCM in seiner zweiten Heimat Deutschland weiterverbreitet.

Die vom Verein propagierten und Zhang praktizierten Methoden beruhen im Wesentlichen auf einem in Jahrtausenden gewachsenes Verständnis des menschlichen Körpers als einem lebendigen Zusammenhang. Neben Ratschlägen zu Lebensweise und Ernährung spielen Massagen und Ernährung eine wichtige Rolle. Zhang und der Verein sehen die TCM nicht als Konkurrenz zur Schulmedizin, sondern als Ergänzung. „Wenn ein Bein gebrochen ist, dann hilft keine Massage, dann muss vielleicht operiert und jedenfalls geschient werden“, erläutert Zhang. Massage könne unter Umständen bei Nachbehandlungen helfen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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