Interkultureller Frauentreff Rosa eröffnet
Anlaufstelle als Motor der Integration für Geflüchtete

Kurda Nejad ist seit Januar Projektkoordinatorin des interkulturellen Frauentreffs Rosa an der Marzahner Promenade 45. | Foto: Philipp Hartmann
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Die Probleme geflüchteter Frauen sind vielschichtig. Sie sprechen die deutsche Sprache nicht, und diese zu lernen, ist oft mühsam. Außerdem kennen sie die Gesundheits- und Bildungsstrukturen nicht, tun sich schwer, allein eine Wohnung und einen Kitaplatz zu finden und sind oft sozial isoliert. Um ihnen zu helfen, gibt es den interkulturellen Frauentreff Rosa an der Marzahner Promenade 45.

Zur Eröffnung am 3. Juni kamen dutzende Gäste. Kurda Nejad hielt die Eröffnungsrede. Später kamen Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke) und Stadtrat Gordon Lemm (SPD) vorbei. | Foto: Philipp Hartmann
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Das Projekt, finanziert durch das Bezirksamt mit Mitteln des Integrationsfonds, will Frauen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte stärken und fördern. Seit 2017 existiert diese Anlaufstelle. Mit Beginn dieses Jahres übernahm das Frauenzentrum Marie aus Marzahn die Trägerschaft, renovierte die Räume und baute das Angebot aus. Am 3. Juni wurde die offizielle Eröffnung gefeiert.

Kurda Nejad (rechts) leitet den interkulturellen Frauentreff Rosa. Fariba Fazeli (links) und Hajar Alrefaai (Mitte) bieten Gesprächskreise für persische und arabische Frauen an. | Foto: Philipp Hartmann
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Koordiniert wird der Frauentreff von Kurda Nejad (38). Die Kurdin war neun Jahre alt, als sie aus dem Iran nach Deutschland kam. Seit vielen Jahren lebt sie inzwischen in Berlin. Unterstützt wird sie von Fariba Fazeli und Hajar Alrefaai, die beide ehrenamtlich als Gruppenleiterinnen der Gesprächskreise für persische beziehungsweise arabische Frauen tätig sind.

Sie bieten den unter anderem aus Afghanistan, Syrien und dem Iran stammenden Frauen Deutschkurse an, die seit Ausbruch der Pandemie vornehmlich online stattgefunden haben. Neben dem Sprachcafé gibt es Beratungen zu den Themen Bildung und Beruf. Für die Zukunft geplant sind Computerkurse, Musik- und Konzertabende, Ausstellungen, Frauen- und Kinderfeste, eine allgemeine Beratung für Familien und alleinerziehende Eltern und Infoveranstaltungen zu bezirklichen Strukturen mit Vertretern des Bezirksamts. Außerdem soll die Verladerampe, die sich hintenraus befindet, noch in diesem Jahr mit einem Geländer gesichert und mit Hochbeeten ausgestattet werden. Geflüchtete und deutsche Frauen sollen dort gemeinsam zum Gärtnern zusammenkommen.

Die hintere Rampe soll in Zukunft als Terrasse genutzt werden. Ein Geländer soll als Absicherung installiert werden und Hochbeete zum gemeinsamen Gärtnern einladen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die hintere Rampe soll in Zukunft als Terrasse genutzt werden. Ein Geländer soll als Absicherung installiert werden und Hochbeete zum gemeinsamen Gärtnern einladen.
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Den Frauentreff Rosa, so berichtet Kurda Nejad, besuchen Frauen aus ganz Berlin. „Es gibt auch in anderen Bezirken solche Einrichtungen, aber nicht mit so einer Fülle von Angeboten“, sagt die Projektkoordinatorin. Die einstige Vision, einen Ort von geflüchteten Frauen für geflüchtete Frauen in Marzahn-Hellersdorf zu erschaffen, sei Wirklichkeit geworden.

Beim Gedanken an einen Standort in Marzahn habe sie anfänglich ein paar Bedenken gehabt, gesteht sie. Inzwischen sei sie aber zu einem „kleinen Fan“ geworden. „Die umliegenden Gewerbetreibenden sind sehr hilfsbereit“, erzählt sie. Auf der Straße habe sie noch keinen Fall von Fremdenfeindlichkeit erlebt.

Der Frauentreff Rosa hat einen großen Raum im Eingangsbereich inklusive Küchenzeile. | Foto: Philipp Hartmann
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Rund um die Marzahner Promenade lebten auffällig viele Frauen mit Fluchthintergrund, weil die Mieten noch bezahlbar seien. Außerdem entstanden in den vergangenen Jahren viele Flüchtlingsunterkünfte in der Umgebung. Der Bedarf eines solchen interkulturellen Frauentreffs sei daher riesig, erklärt Kurda Nejad.

Für die Zukunft erhofft sie sich mehr finanzielle Unterstützung. Bisher werden alle Angebote nur durch ehrenamtliche Helfer oder Honorarkräfte gewährleistet. Sie selbst ist mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von etwa 29 Stunden die einzige hauptamtliche Mitarbeiterin. Ein größerer finanzieller Spielraum würde ihr ermöglichen, zukünftig in Vollzeit arbeiten zu können. Auch würde sie gerne eine Sozialarbeiterin mit Migrationshintergrund einstellen.

Weitere Informationen zum interkulturellen Frauentreff Rosa gibt es auf www.frauenzentrum-marie.de/rosa-interkultureller-frauentreff.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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