Ein ziemlich verschmutztes Idyll
Abwässer von Straßen und Wegen gelangen ohne Vorreinigung in den Springpfuhl
Der Springpfuhl sieht aus wie ein kleines Idyll mitten im Häusermeer. Die Gewässerqualität ist allerdings schlecht.
Das Hauptproblem ist laut dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, dass das natürliche Gewässer keine Vorreinigungs-Einrichtung hat. Deshalb gelangen aus mehreren Einleitungen Dach-, Fassaden-, Gehweg- und Straßenabwässer ungefiltert in den Pfuhl, was zu einer Vermehrung von Nährstoffen führt. Zu viele dieser Stoffe, zum Beispiel Phosphat oder Nitrat, können zu Algenwachstum führen und damit das Gleichgewicht des Gewässers gefährden.
Um die Situation nachhaltig zu verbessern, „muss zuerst die Einleitsituation so gestaltet werden, dass zugeführtes Wasser vorgereinigt wird“, heißt es in der Antwort des Bezirksamtes auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak an die Senatsumweltverwaltung zum ökologischen Zustand des Pfuhls.
Eine komplette Gewässersanierung würde zwar kurzfristig Besserung bringen, nach wenigen Jahren sei der jetzige Zustand jedoch wieder erreicht. Deshalb müsste diese „überaus kostenintensive Maßnahme“ in vergleichsweise kurzen Intervallen wiederholt werden.
Aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzamtes sei es zielführender, das Problem ursächlich zu lösen. „Prioritär muss die Einleitsituation verbessert werden.“ Eine Überlegung dazu sei, Fördermittel zu beantragen, beispielsweise aus dem Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE).
Zur Bewertung des Springpfuhls liegen dem Bezirksamt keine Daten zu biologischen Qualitätskomponenten vor. Sie wären für eine Beurteilung nach europäischen Wasserrahmenrichtlinien notwendig. Allerdings soll noch in diesem Frühjahr ein bezirkliches Gewässer-Monitoring starten. Dabei sollen chemisch-physikalische Aspekte des Teichs betrachtet werden.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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