Das eigene Blockheizkraftwerk: Strom und Wärme aus einer Quelle
Blockheizkraftwerke (BHKW) kombinieren Strom- und Wärmeerzeugung. Im Gegensatz zur reinen Stromerzeugung, bei der nur 40 Prozent des Energiegehalts des Brennstoffs genutzt werden, sind es im BHKW oft mehr als 85 Prozent.
BHKW funktionieren wie folgt: Der Motor verbrennt zum Beispiel Gas, Öl oder Diesel, wodurch der Generator Strom produziert. Mit der entstandenen Abwärme werden gleichzeitig Heiz- und Brauchwasser erwärmt. „Durch die Kopplung von Strom- und Wärmeerzeugung erreicht ein BHKW einen sehr hohen Gesamtwirkungsgrad“, erklärt Annegret-Claudia Agricola von der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Durch den selbst erzeugten Strom entsteht eine gewisse Unabhängigkeit vom Energielieferanten. Wenn das BHKW mehr Strom produziert, als der Nutzer verbraucht, kann der Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist werden. Das setzt allerdings eine hohe Laufleistung voraus. „Je länger das BHKW in Betrieb ist, also Strom erzeugt, desto weniger Strom muss der Besitzer hinzukaufen“, sagt Jobst-Dietrich Diercks vom Deutschen Verband Flüssiggas. Das bedeutet, dass die erzeugte Wärme konstant verbraucht wird – was sich in Sommermonaten als schwierig herausstellen kann.
Kleinere Anlagen, sogenannte Mikro-Blockheizkraftwerke, sind kaum größer als eine Waschmaschine und passen in fast jeden Keller. „Hierfür werden dann Technologien wie die Brennstoffzelle oder der Stirlingmotor eingesetzt“, erklärt Frank Ebisch vom Zentralverband Heizung Sanitär Klima. Ob sich das System eignet, muss im Einzelfall geprüft werden.
Kann das BHKW nicht optimal ausgelastet werden, rät Agricola den Hausbesitzern, die Anlage durch einen konventionellen Heizkessel, einen sogenannten Spitzenlastkessel, und einen Wärmespeicher zu ergänzen. Das sei vor allem Haushalten mit schwankendem Wärmebedarf zu empfehlen.
Zum Betreiben des Motors müssen Hausbesitzer einen Brennstoff beziehen. „In den meisten BHKWs wird Erdgas als Brennstoff eingesetzt“, erklärt Agricola. Aber auch erneuerbare Energieträger wie Biomethan, Holzpellets, Pflanzenöl oder Biodiesel sind möglich. Die Kombination aus gekoppelter Strom- und Wärmeerzeugung mit Hilfe von erneuerbaren Energien stellt für die Expertin die ökologischste und effizienteste Lösung dar.
Die Anschaffungskosten eines Mikro-BHKWs liegen laut Einschätzungen von Haus & Grund Deutschland bei 15 000 bis 20 000 Euro. Hinzu kommen die Betriebskosten. „Die meisten BHKWs müssen alle 4000 bis 6000 Betriebsstunden gewartet werden“, erklärt Diercks. Die Wartungskosten betragen durchschnittlich 350 Euro im Jahr, wobei es je nach Hersteller Abweichungen geben kann. Haus & Grund empfiehlt, einen Wartungspreis nach erzeugter Kilowattstunde zu vereinbaren. Zu rechnen sei mit zwei bis drei Cent pro Kilowattstunde.
Die Investition kann man sich bezuschussen lassen. „Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gibt es den Mini-KWK-Zuschuss, der sich nach der elektrischen Leistung des BHKWs richtet“, erklärt Diercks. „Bis zu 3325 Euro (Aktualisierung: seit 1.1.2015 bis zu 4375 Euro) bei einem BHKW mit 20 Kilowatt elektrischer Leistung sind möglich.“ Darüber hinaus gibt es Förderprogramme auf landes- und kommunaler Ebene. Und: „Für jede erzeugte Kilowattstunde Strom gibt es einen KWK-Zuschuss, der von der Größe des BHKWs abhängig ist“, sagt Annegret-Claudia Agricola.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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