Kaffee auf der Skulpturenterrasse
Grünanlage Köllnischer Park wird nach jahrelanger Verschiebung saniert

Ramona Tucholski und Urte Schwedler vom Koordinierungsbüro KOSP erläutern die aktualisierten Pläne im Köllnischen Park. | Foto: Dirk Jericho
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Im Herbst soll endlich die Sanierung des Köllnischen Parks beginnen. Die Pläne der Planungsbüros Topos und Hortec zur Umgestaltung der Grünflächen zwischen Märkischen Museum und Bärenzwinger wurden den Anwohnern bereits 2013 vorgestellt.

Als „vorgezogene Maßnahme“ hat das Grünflächenamt im Februar bereits sieben Bäume im Museumspark gefällt. Sie sollen umsturzgefährdet gewesen sein. Das Amt beruft sich dabei auf Baumgutachten vom März 2013 sowie Dezember 2017. Fünf Bäume wurden auf der großen Wiese zwischen der Wallstraße und Am Köllnischen Park abgeholzt. So kommt zukünftig mehr Sonne und Licht in den Park.

Die Pläne für die Parksanierung wurden 2015 von der Senatsbauverwaltung gestoppt. 2014 waren bereits 1,2 Millionen Euro aus dem Denkmalschutzprogramm bewilligt worden. Im Herbst soll es nun losgehen. Die Gesamtkosten liegen laut Bezirk jetzt bei 1,64 Millionen Euro.

Herkules und Co. werden restauriert

Im Wesentlichen werden alle Grünflächen und Staudenbeete überarbeitet und die Wege saniert. Die beiden Hauptwege bekommen einen Asphaltbelag. Durch eine bogenförmige Verschwenkung und kleine Sperrgitter sollen die Trampelpfade am Eingangsplatz mit dem Zille-Denkmal unterbrochen werden. Der Bärenzwinger ist nicht Teil der Parkpläne. Die denkmalgeschützte Anlage wird seit dem Tod der letzten Stadtbärin Schnute vom Kulturamt als Ausstellungsort genutzt. Zur Parksanierung gehören aber die Flächen rund um den Zwinger, die entsiegelt werden. Der Spielplatz daneben wird ebenfalls saniert.

Der Köllnische Park wurde Anfang der 1970er-Jahre zum letzten Mal grundsaniert. Dabei wurde zwischen Märkischem Museum und Bärenzwinger eine Art Freiluftmuseum errichtet. Verschiedene Skulpturen wie die Herkules-skulptur oder historische Bauwerke wie der Festungsturm Wusterhausener Bär oder der Mühlenstumpf wurden im Park aufgestellt. Sie sollen restauriert werden.

Beim Bau des Märkischen Museums 1901 wurden bereits Kunstwerke im Park aufgestellt. Stadtbaurat Ludwig Hoffmann wollte so die Verbindung von Museum und Park herausstellen. Die DDR-Planer hatten diese Idee aufgenommen und ein kleines Freiluftmuseum geschaffen. Etliche Skulpturen wurden wegen Vandalismusschäden nach der Wende wieder abgebaut. Nach den Plänen von 2013 sollten etwa fünf restauriert werden und wieder in den Park kommen.

Proteste gegen Zaun

Um den neuen Skulpturengarten zu schützen, wollte der Bezirk um den gesamten Park einen hohen Zaun bauen und das Gelände nachts abschließen. Dagegen hatte es Proteste gegeben. Als „Minimalvariante“ wird jetzt lediglich die Skulpturenterrasse eingezäunt, die bei der Umgestaltung vor knapp 50 Jahren an der Südseite des Märkischen Museums geschaffen wurde. In dem Lapidarium wurden originale und kopierte Kunstwerke in die Terrassenmauer eingefügt. Sie sind zum Teil beschmiert und sollen restauriert werden. Ein 1,50 Meter hoher Zaun wird die Skulpturenterrasse schützen. Unklar ist, ob und wie viele zusätzliche Skulpturen in dem nachts abgeschlossenen Lapidarium untergebracht werden. „Ausgewählte Spolien werden restauriert und wieder aufgestellt“, sagt Urte Schwedler vom Koordinationsbüro für Stadtentwicklung und Projektmanagement (KoSP), das im Auftrag des Bezirks die Parksanierung steuert.

Der seit Jahren eingehauste Terrakottabrunnen soll nach Park-Fertigstellung 2020 auch wieder laufen. Museumsbesucher können dann einen Kaffee am Brunnen auf der Skulpturenterrasse genießen. Denn das Märkische Museum bekommt nach den aktualisierten Plänen einen Anschluss in den Museumsgarten. Dazu wird eine Treppe zur höher gelegenen Terrasse gebaut. Marcus Kieper, kaufmännischer Direktor des Märkischen Museums, freut sich, dass Leute aus dem Park so ins Museum kommen können und umgekehrt. An dem Zugang befindet sich auch das Museumscafé. Ein paar Tische auf der Terrasse wären schön. Das wird aber von den Denkmalschützern nicht genehmigt.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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