Zille-Bilder an der Wand: Rewe baut historische Ackerhalle um

Der Eingang in der Ackerstraße wird nicht geschlossen, wie Anwohner befürchten. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Pünktlich zum Nikolaustag am 6. Dezember wird die seit 5. November wegen Umbau geschlossene Ackerhalle an der Ackerstraße Ecke Invalidenstraße wiedereröffnet.

Die alten Verkaufsbuden in der Halle an der Invalienstraßenseite sind raus, die Einkaufsregale weg. Die historische Markthalle wird derzeit komplett umgebaut. Bereits im September haben die Arbeiten bei laufendem Betrieb begonnen; seit dem 5. November ist die Ackerhalle mit Klinkerfassade und Terrakotta-Schmuck geschlossen. Die Rewe-Group möchte mit dem Umbau den „alten Markthallen-Charakter wiederbeleben“, wie Sprecherin Magdalena Killinger sagt. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz soll sich der neue Markt mehr an den historischen und architektonischen Eigenheiten der Halle orientieren. So werden Zierelemente, die unter Rigips-Platten verborgen waren, wieder freigelegt. Dort, wo sie fehlen, werden sie grafisch an die Wand gebracht. Ein Künstler malt sechs jeweils zweieinhalb Meter hohe Motive von Zille an die hinteren Wände zur Ackerstraße, „um an das historische Berlin zu erinnern“, so Killinger. Auch Bilder der originalen Markthalle kommen an die neuen verklinkerten Wände hinter den Fleischtheken und im neuen Imbissbereich mit Sitzmöglichkeiten. Der entsteht dort, wo bisher die unschönen Imbissbuden und Kleingeschäfte waren.

Die Verstrebungen im gesamten Markt, an denen wie zum Beispiel bei der Frischetheke die Schriftzüge hängen, werden anthrazit und somit den historischen Stützen in der Halle angepasst. Das betrifft auch die Schilderstützen draußen an der Acker- und Invalidenstraße. Die Befürchtung einiger Bewohner, dass der Eingang Ackerstraße nach dem Umbau geschlossen wird, ist unbegründet.

Der neue Rewe-Markt bekommt einen neuen Kassenbereich mit normalen sowie Express- und Selbstzahlerkassen, eine Weinverkostungsecke mit Tischen sowie größere Frischetheken mit mehr Spezialitäten wie eine Saftpresse für frische Säfte.

Die Ackerhalle mit der historischen Bezeichnung Markthalle VI ist eine von 14 Markthallen, die der Berliner Magistrat zwischen 1886 und 1892 für den Einzelhandel errichten ließ. Entworfen wurde sie wie alle anderen Markthallen vom Städtischen Baurat Hermann Blankenstein. Die Markthalle VI an der Ackerstraße ist die einzige der vier alten Hallen, deren Äußeres sich noch im Originalzustand präsentiert. Den Zweiten Weltkrieg hat die Halle unbeschadet überstanden. Zu DDR-Zeiten wurde sie 1970 modernisiert. Dabei ging die typische Markthallenatmosphäre verloren. Von 1990 bis 1991 wurde die Ackerhalle rekonstruiert und beherbergt seitdem einen Supermarkt. Richtiges Marktreiben mit vielen Händlern, Verkaufs- und Imbissständen gibt es noch in der Arminiushalle in Moabit sowie in den Kreuzberger Hallen an der Eisenbahnstraße und am Marheinekeplatz. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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