VORSORGE
Das Thrombose-Risiko steigt im höheren Alter

Chefarzt Dr. Robert Klamroth erläutert, dass die oft tödlich verlaufende Lungenembolie ihren Ursprung in einem Blutgerinnsel in den Beinen hat. 
Foto: Umsorgt wohnen | Foto: Umsorgt wohnen
  • Chefarzt Dr. Robert Klamroth erläutert, dass die oft tödlich verlaufende Lungenembolie ihren Ursprung in einem Blutgerinnsel in den Beinen hat.
    Foto: Umsorgt wohnen
  • Foto: Umsorgt wohnen
  • hochgeladen von Jochen Mertens

Die Zahlen sind erschreckend: In Deutschland sterben Hochrechnungen zufolge jährlich rund 100.000 Menschen an einem Gefäßverschluss aufgrund von thrombotischen Erkrankungen. Das sind mehr Todesfälle als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Brust- und Prostatakrebs zusammen. Über die Thrombose (verstopftes Blutgefäß in den Venen) und die gefährlichen Folgekomplikationen einer Lungenembolie weiß die Bevölkerung wenig: Laut einer Umfrage haben 50 Prozent der Befragten den Begriff Lungenembolie noch nie gehört.

Die Lungenembolie nimmt bei den tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen den dritten Platz ein, auf den beiden traurigen ersten Plätzen stehen Herzinfarkt und Schlaganfall. Durch Aufklärung können Patienten die Vorwarnzeichen dieser tückischen Erkrankung selbst erkennen. Bei einem kleinen Blutgerinnsel in den Beinen ist der Blutfluss zwar behindert, es kommt allerdings noch nicht zu einem vollständigen Verschluss der Vene. Die Patienten berichten über Muskelkater, obwohl sie keinen Sport getrieben haben. Außerdem fällt ihnen auf, dass die schweren Beine am nächsten Morgen nicht abgeschwollen sind. „Genau das sind die Vorwarnzeichen einer Thrombose, die auf keinen Fall wochenlang ignoriert werden sollten“, erklärt Dr. Robert Klamroth, Chefarzt der Klinik für Angiologie und Hämostaseologie im Vivantes Klinikum im Friedrichshain. Denn Teile dieses Blutgerinnsels können sich lösen und im Körper wandern – über die rechte Herzkammer in die Lunge. Dort können sie die Lungenstrombahn blockieren. Bei einer Lungenembolie mit Atemnot, starken Brustschmerzen – vor allem beim Einatmen, Schweißausbrüchen, Angst und Beklemmungsgefühlen besteht Lebensgefahr. Es ist sofort ein Notarzt zu rufen.

Doch so weit sollte es nicht kommen. Bei den typischen Vorwarnzeichen einer Thrombose sollten Patienten zu ihrem Hausarzt gehen. Über einen Labortest lassen sich Hinweise auf eine Gerinnselbildung im Blut feststellen und ein Ultraschall der Venen zeigt eine mögliche Behinderung des Blutflusses. Zur Vorbeugung sollten die Patienten mindestens 1,5 Liter am Tag trinken. Getränke halten das Blut flüssig. Eine eingeklemmte Sitzhaltung wie bei langen Flügen, Bus- oder Autofahrten, aber auch zu Hause oder auf Familienfeiern behindert den Blutfluss in den Beinen. Deshalb sind häufiges Aufstehen und Gymnastik zwischendurch die beste Thromboseprophylaxe.

Weitere Informationen zu Gesundheits- und Seniorenthemen unter www.umsorgt-wohnen.de. Ob preisgünstige Seniorenwohnung oder teuere Residenz - der Ratgeber "Umsorgt wohnen" stellt Berlins Seniorenwohnanlagen mit Preisen und Leistungen vor. Das Buch ist für 19,90 Euro im Buchhandel oder telefonisch unter 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versandkosten) erhältlich.

Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.