ERFOLGREICH BEWERBEN
Arbeitgeber entwickeln neue Recruiting-Strategien
Unternehmen, die auf diverse Bewerberpools setzen, haben gute Chancen, sich im angespannten Arbeitsmarkt zu positionieren. Immer mehr Arbeitgeber in Deutschland stellen sich daher bei der Personalgewinnung breiter auf und erweitern ihre Kriterien bei der Auswahl von Talenten. Das zeigt eine aktuelle Befragung zu den Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Recruiting-Strategien, die der Personaldienstleister ManpowerGroup im Rahmen seines weltweit erhobenen Arbeitsmarktbarometers für das 4. Quartal 2023 durchgeführt hat.
Der Studie zufolge haben 86 Prozent der deutschen Unternehmen Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Viele Personalabteilungen reagieren darauf mit neuen Recruiting-Strategien und nutzen beispielsweise zunehmend das Potenzial älterer Generationen: 39 Prozent der befragten Arbeitgeber haben in den vergangenen zwölf Monaten verstärkt ältere Bewerber eingestellt. Laut Studie profitieren auch Talente mit Brüchen oder Lücken im Lebenslauf (30 Prozent) von den geänderten Einstellungsvoraussetzungen, ebenso Kandidaten, die nicht über sämtliche der gewünschten Technik- (30 Prozent) oder Soft-Skills (23 Prozent) verfügen.
Bei jüngeren Mitarbeitenden wiederum reduzieren Arbeitgeber ihre Erwartungshaltung an einen Hochschulabschluss: Statt bei der Besetzung offener Stellen nur auf einen bestimmten Abschluss oder Notendurchschnitt zu achten, sind immer häufiger die fachlichen Qualifikationen und Erfahrungen ausschlaggebend.
Unternehmen profitieren von der Vielfalt diverser Teams
"Diskriminierungsfreies Recruiting ist nicht nur unter ethischen Gesichtspunkten wichtig, sondern hat auch einen direkten Einfluss auf den Geschäftserfolg. Menschen erwarten zunehmend von ihrem Arbeitgeber, dass er die Werte und Bedürfnisse aller Menschen gleichberechtigt ernst nimmt. Die ManpowerGroup legt großen Wert auf Vielfalt in der Arbeitswelt und setzt sich seit langem für eine offene und vorurteilsfreie Arbeitskultur ein", sagt Iwona Janas, Country Managerin der ManpowerGroup Deutschland.
Unternehmen profitieren in mehrfacher Hinsicht von der Vielfalt diverser Teams: Unterschiedliche Perspektiven und Denkweisen führen zu besseren Entscheidungen, schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit und wirken sich so auch positiv auf die Arbeitsmoral aus. Und vielfältige Teams sind kreativer: Probleme werden unterschiedlich wahrgenommen, was zu schnelleren und oft auch innovativeren Lösungen führt.
Neben der rein fachlichen Eignung gibt es der Studie zufolge Eigenschaften, die Arbeitgebern bei der Auswahl neuer Mitarbeitender generell wichtig sind. Besonders gefragt sind Talente, die über Fähigkeiten im Bereich Kommunikation, Zusammenarbeit und Teamwork verfügen (42 Prozent), gefolgt von Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit (38 Prozent) sowie Stresstoleranz und Anpassungsfähigkeit (32 Prozent).
Stärken jeder Generation kennen und nutzen
Mit Blick auf die diversen Bewerberpools spielt auch das jeweilige Alter der Beschäftigten eine große Rolle: "Es ist wichtig, die Besonderheiten der einzelnen Generationen zu kennen und diese in der eigenen Belegschaft zu berücksichtigen. Immer mehr Unternehmen erkennen das und entwickeln Recruiting-Strategien, die auf die spezifischen Charakteristika eingehen," so Janas. Aus Arbeitgebersicht sollten Angehörige der Gen Z (Jahrgang 1997-2005) vor allem wissbegierig und in der Lage sein, eigenständig zu lernen (30 Prozent). Ebenfalls wichtig für diese Altersgruppe sind Teamfähigkeit (29 Prozent) sowie Stresstoleranz und Anpassungsfähigkeit (26 Prozent).
Demgegenüber sollten Baby-Boomer (Jahrgang 1946-1964) idealerweise über die Soft Skills verfügen, die sie in ihrem Berufsleben bereits unter Beweis gestellt haben. Aus Arbeitgebersicht sind dies Teamfähigkeit (22 Prozent) und Verantwortungsbewusstsein/Zuverlässigkeit (21 Prozent). Ebenfalls gefragt mit jeweils 19 Prozent sind Stresstoleranz und Anpassungsfähigkeit, logisches Denken und Problemlösungskompetenz sowie Wissenstransfer und Mentoring.
Als einer der führenden Personaldienstleister fördert die ManpowerGroup Vielfalt und Integration in der Arbeitswelt und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung maßgeschneiderter Recruiting-Lösungen. Darüber hinaus verbessert sie durch gezielte Re- und Upskilling-Maßnahmen nachhaltig die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden. Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) kann dazu beitragen, den Bewerbungsprozess fairer und transparenter gestalten: Sie ist vorurteilsfrei und kann als neutrale Instanz bei der Bewerberauswahl unterstützen. Die Empathie und Expertise erfahrener Recruiter kann eine KI hingegen nicht adäquat ersetzen. Die finale Auswahl trifft immer noch der Mensch. Für die Umfrage wurden in Deutschland 1020 Unternehmen befragt.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.