"Planlos" im Stadtschloss
Humboldt-Forum zeigt Ost-Punk

 "Happy Straps" 1985. | Foto:  Havemann-Gesellschaft/N.Becker
  • "Happy Straps" 1985.
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Das Humboldt-Forum zeigt "Punk in der Kirche". Der ist jetzt Teil der Dauerausstellung "Berlin Global". Zur Eröffnung spielen die Punker von "Planlos".

Erst der Palast der Republik, jetzt Punk aus Ost-Berlin. Das Humboldt-Forum hat den Osten für sich entdeckt. "Punk in der Kirche" heißt der neue Ausstellungsteil in "Berlin Global". Der wird am Sonntag, 7. Juli, um 14 Uhr am Schlossplatz 1 eröffnet. Für das authentische Feeling rockt die frühere Ost-Punk-Band "Planlos".

Laut Humboldt-Forum erzählt die neue Schau die Geschichte der jugendlichen Punk-Subkultur in Ost-Berlin zwischen Aufbegehren, Verfolgung und Beharren. Einige der bekanntesten Punksongs wie "Nazis wieder in Ost-Berlin" von Namenlos oder "Wir wollen immer artig sein" von Feeling B sind in der Ausstellung zu hören. Dazu läuft ein dreiminütiger Film über die Punkbewegung mit historischen Fotografien. Schmuckaccessoires, Musikkassetten und eine originale Punk-Lederjacke sind ebenfalls ausgestellt.

Die urbane Punk-Bewegung sorgte ab Ende der 1970er Jahre in Ost-Berlin wegen ihres Erscheinungsbildes für Aufsehen. Schwarz gekleidete Punks trafen sich am Alexanderplatz, im Kulturpark Plänterwald und auf der Straße. Was im Westen als Provokation galt, war in der DDR ein Angriff auf den Staat und wurde bekämpft. Die Ost-Berliner Punks suchten alternative Lebensentwürfe und stellten, wie überall auf der Welt, das kleinbürgerliche Leben provokativ in Frage. Wie in vielen subkulturellen Jugendgruppen spielte die Musik dabei eine große Rolle. Schutzraum war damals vor allem die Kirche.

"Planlos" war 1980 eine der ersten Punkbands der DDR. Den Sicherheitsorganen waren die Musiker ziemlich schnell suspekt. Das Quartett nannte sich daher in "Exzess" um und löste sich 1983 schließlich ganz auf. Seit Juli 2022 ist die Berliner Band mit ihrem einstigen Sänger Michael "Pankow" Boehlke und ihrem ursprünglichen Texter und Gitarristen Micha Kobs wieder live zu sehen. Neuer Bassist ist Maik Reichenbach, der einst die legendäre Leipziger Punkband "L'Attentat" mitgründete. "Planlos" und "L'Attentat" verbindet eine gemeinsame Geschichte und lange Freundschaft. Mit dem aktuellen Gitarristen Stefan Mißfeld und dem Drummer Hans Frithjof Tismar verlegt die Band bewusst das Gewicht von der Vergangenheit auf die Gegenwart. Beide Musiker stammen aus dem Westen Deutschlands und spielen seit Jahren in verschiedenen Bands.

Der Zutritt zur Eröffnung inklusive Konzert ist im Rahmen des Museumssonntags kostenfrei, allerdings sollte online ein Ticket gebucht werden. Tickets und weitere Informationen gibt es unter https://bwurl.de/1a7g.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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