BVG gegen Namenszusatz
Nikolaiviertel kommt nicht aufs Schild des U5-Bahnhofes „Rotes Rathaus“

So könnte das U-Bahnschild aussehen.  | Foto: IG Nikolaiviertel
  • So könnte das U-Bahnschild aussehen.
  • Foto: IG Nikolaiviertel
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Die BVG lehnt die Forderung der BVV und der Interessengemeinschaft Nikolaiviertel ab, den neuen U-Bahnhof der Linie U5 „Rotes Rathaus“ um den Zusatz Nikolaiviertel zu erweitern. Die IG protestiert vehement dagegen.

„Keine Stadt behandelt ihre Altstadt oder ihren Gründungsort so schlecht wie Berlin“, sagt IG-Chefin Annett Greiner-Bäuerle. Sie ist stinksauer, dass die BVG trotz BVV-Beschlüssen der Namenserweiterung eine Abfuhr erteilt hat. Darüber hat das Bezirksamt jetzt die BVV informiert. Die Bezirksverordneten hatten im Januar und Juni in zwei Beschlüssen eine Namenserweiterung des U-Bahnhofs „Rotes Rathaus“ gefordert. Die BVV steht hinter der IG Nikolaiviertel, die zuletzt im März in einem offenen Brief für eine Namenserweiterung in „Rotes Rathaus – Nikolaiviertel“ geworben hatte.

Name soll prägnant bleiben

Die BVG argumentiert, dass Bahnhofsnamen „prägnant und eindeutig“ sein müssen. „Der Bahnhofsname Rotes Rathaus erfüllt diese Anforderungen in idealtypischer Weise. Namensgeber ist eine weithin sichtbare und bekannte Landmarke, der Bahnhof liegt unmittelbar vor der Eingangstür des Rathauses“, heißt es in dem Ablehnungsschreiben der BVG an das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt. Es gebe zudem bereits eine Bushaltestelle mit dem Namen „Nikolaiviertel“. Für die zukünftige Straßenbahnverbindung zum Potsdamer Platz sei „eine neue Straßenbahnhaltestelle mit dem Namen ‚Nikolaiviertel‘ durchaus denkbar“, heißt es. Für Annett Greiner-Bäuerle sind das alles „Vertröstungen“. Es sei unklar, wann die Straßenbahn kommt. „Wir sind diejenigen, die jahrelang wegen der U-Bahnbaustelle abgeschnitten waren und wollen jetzt auch was von dem Bahnhof haben“, sagt die Chefin des Brauhauses Georgbräu im Nikolaiviertel.

Es gibt andere Beispiele

Dass der Namenszusatz Nikolaiviertel auf dem U-Bahnschild der guten Orientierung der Fahrgäste widerspreche, wie die BVG begründet, lässt Greiner-Bäuerle als Argument nicht gelten. Auch andere Standorte hätten eine Namenserweiterung und würden dadurch als touristische Orte profitieren. Auf dem U-Bahnhofschild „Kienberg“ in Marzahn-Hellersdorf steht zum Beispiel als Zusatz „Gärten der Welt“. Der U-Bahnhof Kochstraße in Kreuzberg hat den Zusatznamen „Checkpoint Charlie“. Die Namenszusätze sind sogar in den Streckenplänen ausgewiesen. Die Interessengemeinschaft Nikolaiviertel will jetzt erneut BVG-Chefin Sigrid Nikutta einladen, sich das Wohn- und Geschäftsviertel vor Ort anzuschauen. „Wir versuchen schon seit eineinhalb Jahren, Frau Nikutta zu einem persönlichen Gespräch zu uns einzuladen“, sagt Annett Greiner-Bäuerle.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 243× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 208× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 592× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.182× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.