Rolle während des Nationalsozialismus wird untersucht
Lange konnten die Akten über die Rolle des Berliner Doms und seiner Gemeinde in der Zeit zwischen 1933 und 1945 nicht eingesehen werden. Die Unterlagen über die dunkelste Periode der deutschen Geschichte und die Zeit davor hatten die Kriegs- und Nachkriegszeit zwar überstanden, waren aber ungeordnet und daher auch unbenutzbar. Seit längerer Zeit werden sie von einem eigens eingestellten Archivar gesichtet und für die Forschung aufbereitet. Im Rahmen einer Doktorarbeit an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität werden die Spannungen untersucht, die es innerhalb der Evangelischen Kirche und der Domgemeinde zwischen den hitlertreuen Deutschen Christen, die sich als "SA Jesu" bezeichneten, und Vertretern der Bekennenden Kirche gab. "Diese Gruppe oppositioneller Christen ließ sich nicht vor den Karren der Nazis spannen, sondern brandmarkte mit deutlichen Worten die NS-Politik als unchristlich und nahm schwere Opfer an Freiheit und Leben in Kauf", erklärte Irmgard Schwaetzer, die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums, bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2013. Erster Höhepunkt sei die vom 19. Februar bis 29. März geplante Aufführung der von Johann Sebastian Bach komponierten und von Christoph Hegel inszenierte Johannespassion. Zum 200. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner werden unter dem Motto "Wagner ohne Worte" Orgelkonzerte mit Auszügen aus dem Parsifal, der Götterdämmerung und dem Tannhäuser gegeben.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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