Wie gefährlich ist Urlaub in Thailand?
Seit Wochen fordern Regierungsgegner in der thailändischen Hauptstadt Bangkok die Absetzung der Regierungschefin Yingluck Shinawatra. Am 30.11.2013 eskalierten die Demonstrationen, und es gab einige Tote und viele Verletzte. Seitdem wurde das Stadtgebiet Bangkok und angrenzende Provinzen zur besonderen Sicherheitszone erklärt. Auch nach dem Jahreswechsel halten die Demonstrationen an, und es gab erneut einzelne gewalttätige Zwischenfälle. Seit dem 22.01.2014 gelten daher für das gesamte Stadtgebiet sowie für an Bangkok angrenzende Provinzen Notstandsregelungen, wie das Auswärtige Amt in Berlin informiert. Diese Regelungen ermächtigen Regierung und Sicherheitskräfte Ausgangssperren oder Versammlungs- und Betretungsverbote zu verhängen. In der Innenstadt Bangkoks blockieren die Regierungsgegner derzeit vor allem wichtige Verkehrsknotenpunkte und Regierungsgebäude. Das Auswärtige Amt rät daher weiterhin, Menschenansammlungen im Stadtgebiet als Tourist unbedingt zu meiden. In der Nähe des Regierungssitzes, wo vorrangig demonstriert wird, liegen einige beliebte Sehenswürdigkeiten, auf deren Besuch man ebenfalls verzichten sollte.
Prinzipiell sind Urlaubsreisen nach Thailand derzeit weiterhin möglich, auch wenn man aufgrund der Blockaden für die Anreise vom und zum Flughafen deutlich mehr Zeit einplanen sollte. Die Zeitung Die Welt berichtete, dass viele Urlauber die Hauptstadt als Urlaubsziel meiden. Einige jedoch besichtigten gezielt die Protestaktionen als Attraktionen, wenn auch aus sicherer Entfernung. Ansonsten beeinträchtigten die Demonstrationen den touristischen Alltag lediglich im Straßenverkehr, wie auch deutsche Reiseveranstalter bestätigten. Mit entsprechender Gelassenheit bieten alle Veranstalter weiterhin Urlaubsreisen nach Thailand an. Lediglich Ausflüge nach Bangkok werden in der Regel abgesagt. Außerdem müsse man damit rechnen, dass der Flugverkehr beeinträchtigt werden könnte, wenn Regierungsgegner strategisch wichtige Einrichtungen von Aerothai besetzten.
Man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass es so ruhig bleibt, schreibt auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf eine Analyse der Organisation International Crisis Group. Mit den Protesten könne durchaus ein Militärputsch oder ein juristischer Putsch provoziert werden. Da das Auswärtige Amt jedoch noch keine Reisewarnung für Thailand ausgesprochen hat, bieten die Reiseveranstalter derzeit weder kostenlose Umbuchungen noch Stornierungen für Reisen in das Land an. Wer jedoch vorhatte, seinen Urlaub hauptsächlich in Bangkok zu verbringen, kann sich auf die Notstandsregelungen der thailändischen Regierung berufen, wenn er stornieren möchte. Gerade wenn man bereits eine Anzahlung auf die Urlaubsreise nach Bangkok geleistet hat, sollte man sein Sonderkündigungsrecht nutzen und kostenlos von der Reise zurücktreten. Das gilt jedoch nicht für Urlaub in Regionen außerhalb der Hauptstadt, die von den Notstandsregelungen nicht betroffen sind. Es empfiehlt sich abzuwarten und die Ereignisse aufmerksam beobachten. Im Moment steht dem Badeurlaub in Thailand jedenfalls nichts im Wege.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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