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Senatorin führt Fußgängerzone auf Friedrichstraße im Alleingang ein
„21. Ladenschließung im grünen Verkehrsversuchsgebiet Friedrichstraße“, postet Nils Busch-Petersen unter einem aktuellen „Wir schlie-ßen“-Schaufensterfoto aus der Einkaufsmeile.
„Aber das ficht die Ideologen nicht an. Irgendwie muss es ja gelingen, aus der historischen Mitte einer Weltstadt Bullerbü entstehen zu lassen“, so der Handelsverbandschef am Tag der erneuten dauerhaften Sperrung der Friedrichstraße zwischen Französischer und Leipziger Straße. Gegen die Interessen und Absprachen mit Anrainern, Interessenvertretungen und Wirtschaftsverbänden über die zukünftige gemeinsame Gestaltung der Mitte bricht Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) kurz vor der Wahl den Dialog ab und schafft mit ihrer Parteikollegin und Mittes Stadträtin Almut Neumann Fakten. Dass der sogenannte Verkehrsversuch bisher größter Murks war, ist scheinbar egal. Dass ein paar Straßenmöbel auf dem Asphalt noch lange keine Fußgängerzone sind, interessiert Jarasch offensichtlich nicht.
Kein Mensch hat etwas gegen eine tolle Bummelmeile Friedrichstraße. Ohne Autos, mit vielen Cafés und Attraktionen. Die Händler wollen nur ein stimmiges Gesamtkonzept für das Gebiet. Keine Holzkisten vor der Tür und auch keine Autos, die sich nicht mehr auf der Friedrichstraße, sondern woanders stauen. Meiner Meinung nach geht es den Grünen dabei nur um Ideologie. Das sei reine „Klientelpolitik“ vor der Wahl, sagt auch Franziska Giffey (SPD).
Die betroffenen Gewerbetreibenden, die im vergangenen Jahr vor Gericht die Öffnung der Straße erstritten hatten, mussten dafür ihr eigenes Geld ausgeben. Jarasch bezahlt keinen Cent für den Sperrung-Öffnung-Sperrung-Wahnsinn. Das Geld, das hier verballert wird, müssen wir alle zahlen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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