Mehr Unfälle, mehr Tote
Verkehrsunfallstatistik: Senat will Kreuzungen umbauen und sicherer machen
Im vergangenen Jahr sind bei Verkehrsunfällen in Berlin 45 Menschen ums Leben gekommen. Das sind neun Verkehrsunfalltote mehr als 2017.
Dies geht aus der Verkehrsunfallstatistik 2018 hervor, die Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik vorgestellt haben. Demnach ist auch die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zu 2017 um 0,63 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 144 325 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Dabei gab es 129 202 Verkehrsunfälle mit Sachschaden und 15 123 mit Personenschaden. Hauptursachen laut Polizei waren Fehler beim Abbiegen, Nichtbeachten der Vorfahrt und überhöhte Geschwindigkeit. Besonders gefährdet im Straßenverkehr sind Kinder, junge Erwachsene und Senioren. Von den 45 tödlich Verunglückten waren 19 Fußgänger und elf Radfahrer.
Grund dafür sind oft Abbiegefehler wie zuletzt beim Unfall auf der Kreuzung Karl-Marx-Allee, als am 20. Februar eine 37-jährige Radfahrerin von einem nach rechts abbiegenden Lkw überrollt wurde. Die Kreuzung Karl-Marx-Allee/Alexanderstraße gehört zu den Kreuzungen, die umgebaut und verkehrssicherer werden sollen. Die Arbeiten für neue, breite Radwege, die durch Poller vom Verkehr abgetrennt sind, haben bereits begonnen. Im Bezirk Mitte soll zudem der Knotenpunkt Mühlendamm/Breite Straße/Fischerinsel umgebaut werden, in Wedding die Kreuzungen Seestraße (Nordufer) und Müllerstraße/Burgsdorfstraße und in Moabit die Kreuzung Stromstraße/Turmstraße. Bei den Top-Unfallorten ist Mitte mit dem Großen Stern in Tiergarten auf Platz drei dabei. An der Siegessäule hat es im vergangenen Jahr 289 mal geknallt (2017: 265). Davor rangieren noch der Jakob-Kaiser-Platz mit 337 Crashs und der Bereich Schlesische Straße/Skalitzer Straße mit 354 Unfällen(424).
Bei den stationären Blitzern haben sich an der Osloer Straße 19 045 Mal Verkehrsteilnehmer kostenpflichtig fotografieren lassen. Das ist Platz drei der stationären Automaten (A 100 Tunnel Ortsteil Britz mit 76 905 Verfahren auf Platz eins). Die meisten Rotlichtverstöße in Berlin hat der Blitzer in Gesundbrunnen auf der Osloer Straße/Koloniestraße registriert. Dort klickte es 2018 insgesamt 7823 Mal. Bei den sogenannten Profilierungsfahrten, wie die Polizei illegale Fahrzeugrennen nennt, sind die Badstraße und der Tiergartentunnel mit jeweils neun erwischten Rennfahrern auf Platz vier und fünf der Top-Rennstrecken gelandet.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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