Grünes Licht für neue Tram
Straßenbahn M10 fährt wieder durch Moabit

Auf zur Jungfernfahrt: Rolf Erfurt, Manja Schreiner und Franziska Giffey (von links) mit der Betriebsgenehmigung.  | Foto:  BVG/Andreas Süß
3Bilder
  • Auf zur Jungfernfahrt: Rolf Erfurt, Manja Schreiner und Franziska Giffey (von links) mit der Betriebsgenehmigung.
  • Foto: BVG/Andreas Süß
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Nach 59 Jahren Pause rollt die Straßenbahn wieder durch Moabit. Bisher war für die M10 am Hauptbahnhof Endstation. Für Fußgänger fiel mit der neuen Tram ein Überweg weg.

Der rund zwei Kilometer lange neue Abschnitt der M10 ist eröffnet. BVG-Vorstand Rolf Erfurt und die Senatorinnen Franziska Giffey (SPD) und Manja Schreiner (CDU) gaben kürzlich grünes Licht für die Jungfernfahrt der Straßenbahn. Die rollt jetzt auf direktem Weg vom S- und U-Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain durch Prenzlauer Berg und weiter über die Invalidenstraße vorbei am Hauptbahnhof durch Alt-Moabit bis zum U-Bahnhof Turmstraße und zwar größtenteils auf geräuscharmen Rasengleisen. Fünf neue Haltestellen wurden unterwegs gebaut: Lesser-Ury-Weg, Alt-Moabit/Rathenower Straße, Kriminalgericht Moabit, Lübecker Straße und Turmstraße. Alle sind komplett barrierefrei, haben ein Blindenleitsystem und elektronische Fahranzeiger.

Mehr als 10 000 Berliner werden die neue Strecke laut Prognose täglich nutzen. Die Bahn soll im Fünf- bis Zehnminutentakt rollen. „In gut zwei Jahren Bauzeit haben wir die Straßenbahn wieder ein Stück gen Westen gebracht und damit einen weiteren Meilenstein im Ausbau der nachhaltigen Mobilität in Berlin erreicht“, so Verkehrssenatorin Schreiner.

Die Partytram M10 auf ihrer Eröffnungsfahrt durch Moabit.  | Foto: BVG/Andreas Süß
  • Die Partytram M10 auf ihrer Eröffnungsfahrt durch Moabit.
  • Foto: BVG/Andreas Süß
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Baustart für die verlängerte Partytram war im August 2021. Während der rund 70 Bauphasen wurden entlang der Strecke über 4000 Meter Gleise verlegt, Radstreifen, Haltestellen, Leitungsanlagen und ein Gleichrichterwerk an der Turmstraße gebaut. Eigentlich sollte die neue Verbindung schon in diesem Frühsommer fertig sein. Doch Straßen, Gehwege und Ampeln wurden wie berichtet nicht rechtzeitig fertig. Gekostet hat die neue Strecke durch Moabit rund 33 Millionen Euro. Das Projekt blieb damit im Kostenrahmen.

Kritik gibt es trotzdem. So moniert die Stadtteilvertretung Turmstraße die aus ihrer Sicht unnötigen Baumfällungen entlang der Strecke und den Wegfall des Mittelstreifens der Turmstraße. Zudem zerschneide die Tram die Geschäftsstraße, und die Außengastronomie hätte weniger Platz, so der Vorwurf. Außerdem bremst die neue Trasse auch die Fußgänger aus. An der Thusnelda-Allee wurde nämlich der Übergang zur Jonasstraße wegen der neuen Tram entfernt. „Fußgänger müssen einen 150 Meter langen Umweg nehmen und Radler sogar 500 Meter auf Parallelstraßen ausweichen“, kritisieren der Fahrgastverband und der "Fuss"-Verein in einem Schreiben. Ihre Forderung: Es muss so schnell wie möglich die vorgesehene Querung eingerichtet werden. Immerhin sei sie vor drei Jahren Teil der Baugenehmigung gewesen. Die Planer hatten den Überweg aus Sicherheitsgründen entfernt, da der Verkehr dort in zwei Richtungen fährt. Schutzgitter riegeln den Abschnitt jetzt ab.

Langfristig ist geplant, die M10 noch tiefer in den Westen zu verlängern und zwar bis zum Hermannplatz in Neukölln. Baubeginn ist für 2025 geplant. 2030 soll die Verlängerung fertig sein. Auch bis zum Bahnhof Jungfernheide und später weiter bis zur Urban Tech Republic auf dem Areal des Ex-Flughafens Tegel soll die Tram künftig fahren.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.904× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.559× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.181× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.545× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.442× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.