Kleine Friedensstatue
Schülerinnen und „Trostfrauen“

Noch bis zum 31. März ist in der Vitrine vor dem Rathaus Tiergarten das Ergebnis des Projekts „Meine kleine Friedensstatue – Weltweit!“ zu sehen.

Zum ersten Mal hat dafür der Korea-Verband mit der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule zusammengearbeitet. Acht Schülerinnen der zehnten Klasse der Moabiter Schule behandelten angeleitet von der Arbeitsgemeinschaft „Trostfrauen“ des offenen, politisch unabhängigen Verbandes für Geschichte, Kultur und Gegenwartsthemen der koreanischen Halbinsel das Schicksal jener Mädchen und jungen Frauen zwischen elf und 29 Jahren, die während des Zweiten Weltkriegs vom japanischen Militär für seine Kriegsbordelle zwangsprostituiert wurden. Schätzungen gehen von 30 000 bis 200 000 Opfern aus. Die Japaner gaben diesen missbrauchten Frauen den beschönigenden Namen „ianfu“ („Trostfrauen“). Erst ein halbes Jahrhundert nach dem Kriegsverbrechen brachen die Opfer ihr Schweigen. Bis heute hat das offizielle Japan sich den historischen Fakten nicht gestellt und sich nicht um echte Wiedergutmachung bemüht.

Achtmal traf man sich im Museum „MuEon DaEon. Sprachlos vielstimmig“ in den Räumen des Korea-Verbandes in der Quitzowstraße 103. Die gewonnenen Eindrücke und Gefühle verarbeiteten die Schülerinnen in Kalligraphie, Bildern und Gedichten. Gedanken und Erfahrungen als „Mädchen und Frauen“ wurden offen ausgetauscht. „Dabei brachten wir uns gegenseitig bei, was Empowerment bedeutet und was es heißt, als Frau selbstbewusst und selbstbestimmt zu leben“, so Benjamin Salzwedel vom Korea-Verband.

Weitere Informationen gibt es unter www.koreaverband.de.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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