Es soll wie eine Hinrichtung ausgesehen haben
Mann am hellichten Tag im Kleinen Tiergarten erschossen

Der Tatort in der Nähe des Cafés Alverdes ist großräumig abgesperrt.  | Foto: KEN
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  • Der Tatort in der Nähe des Cafés Alverdes ist großräumig abgesperrt.
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Am hellichten Tag ist ein Mann im Kleinen Tiergarten erschossen worden.

Die Bluttat ereignete sich am 23. August gegen 12 Uhr mittags hinter dem Café Alverdes an der Ecke Strom- und Turmstraße. Passanten riefen die Polizei. Stunden nach der Tat wurde ein Tatverdächtiger festgenommen: Die Tat ist wahrscheinlich ein politischer Auftragsmord. Die Auftraggeber könnten in Tschetschenien oder in Moskau sitzen.

Das Opfer ist ein Tschetschene, der aus Georgien stammt. Sein Name: Selimchan Changoschwili. Er ist Ende 2016 als Asylbewerber nach Deutschland gekommen und lebte hier unter "Schutzidentität". Er wurde früher mehrfach bedroht und hat schon Mordanschläge überlebt. Er hinterlässt drei Töchter und zwei Söhne im Alter zwischen zwei und 17 Jahren.

Der mutmaßliche Mörder ist Tschetschene mit russischem Pass. Er hielt sich erst seit kurzem in Deutschland auf. In seiner Wohnung wurde eine große Menge Bargeld gefunden. Der mutmaßliche Täter schweigt. Das Tatmotiv wird in den Tschetschenienkriegen vermutet.

Zur Ermittlung: Der mutmaßliche Täter wurde von Jugendlichen dabei beobachtet, wie er die Waffe mit Schalldämpfer, eine Perücke und das Fahrrad in die Spree warf. Er wurde von der Polizei festgenommen, noch bevor er mit einem weiteren Fluchtfahrzeug, einem abgestellten Motorroller, entkommen konnte.

Ein Cafégast berichtete, es habe wie eine regelrechte Hinrichtung ausgesehen. Der mutmaßliche Täter habe sich seinem Opfer auf einem Fahrrad von hinten genähert. Changoschwili war in Richtung Stromstraße unterwegs. Aus kurzer Entfernung habe der Täter auf den Mann gefeuert und, als der am Boden lag, ein zweites Mal geschossen. Anschließend sei der mutmaßliche Mörder mit dem Fahrrad in die Richtung davongefahren, aus der er gekommen sei.

Die Polizei war mit 200 Beamten am Tatort. Auch ein Hubschrauber kam zum Einsatz. Der Tatort wurde weiträumig abgeriegelt. Zeugen wurden vernommen. Kriminaltechniker sicherten Spuren in der Umgebung der Stelle, an der der Mann getötet wurde, und an dessen Leiche. Sie wurde mit einem blauen Zelt vor neugierigen Blicken abgeschirmt und gegen 19 Uhr zur Obduktion abtransportiert, um „letzte Aufschlüsse über die Todesursache“ zu geben, so Oberstaatsanwalt Ralph Knispel.

Nahe der Lessingbrücke suchten Polizeitaucher nach der Tatwaffe. Sie wurde nach dpa-Berichten am Abend am Holsteiner Ufer in der Spree gefunden, ebenso das Fahrrad.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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