Reederei Riedel erhält vom BUND Umweltplakette

Reederei-Geschäftsführer Lutz Freise präsentiert stolz das Umweltsiegel. | Foto: KEN
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Moabit. Freiwillig und auf eigene Kosten hat die Reederei Riedel Dieselpartikelfilter in ihr 2005 vom Stapel gelassenes Ausflugsschiff "Spree-Diamant" eingebaut. Damit können bis zu 99 Prozent des schädlichen Dieselrußes aus den Abgasen des Antriebs- sowie des Stromversorgungsmotors herausgefiltert werden.

Dafür hat Riedel vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) im Rahmen der Kampagne "Rußfrei fürs Klima/Clean Air" die Umweltplakette für Binnenschiffe erhalten. Der Berliner BUND-Geschäftsführer Tilmann Heuser überreichte am Donnerstag Reederei-Geschäftsführer Lutz Freise im Beisein von Martin Lutz, Fachgebietsleiter für die Luftreinhalteplanung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die Auszeichnung an Bord der 34 Meter langen "Spree-Diamant" an der Anlegestelle Hansabrücke. Mit solchen Filtern sind in Berlin bislang nur vier von rund 100 Fahrgastschiffen ausgerüstet. Das Rußpartikel-Filtersystem wurde, ganz individuell auf die "Spree-Diamant" abgestimmt, von der Berliner Firma Clemens Rußfilter entwickelt. Der während des Motorbetriebs zurückgehaltene Ruß wird im Filter selbsttätig und ohne Zusatzenergie in Kohlendioxid und Wasserdampf umgewandelt. Da bei zu geringer Abgastemperatur ein Abbrand wie bei Rußfiltern sonst üblich nicht erfolgt, wird das Abgas vor dem Filter mit einem elektrischen Heizkörper auf die erforderliche Rußzündtemperatur gebracht. Das Engagement der Reederei Riedel sei die Ausnahme, sagte BUND-Geschäftsführer Heuser. Die Politik sei gefordert, die Idee mit der Kennzeichnung der umweltfreundlichen Binnenschiffe aufzugreifen oder Schiffen mit fortschrittlicher Abgastechnik besondere Vorteile zu gewähren. "Jeder staatliche Euro ist gut investiert."

"Wir wollen das nachhaltigste Unternehmen der Branche werden." Laut Riedel-Geschäftsführer Lutz Freise ist der Tourismus mittlerweile der wichtigste Zweig der Berliner Wirtschaft. Die Umrüstung der "Spree-Diamant" mit 180 Passagierplätzen kostete 90.000 Euro. Sie wurden zu 100 Prozent mit firmeneigenen Mitteln finanziert. Als nächstes soll das Ausflugsschiff "Kreuzberg" mit Dieselrußfiltern ausgerüstet werden. Zudem will Riedel das Solarschiff "Sun-Cat" zu einem Fahrgastschiff umbauen. Gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Oberschöneweide soll ein Hybrid-Schiff entwickelt werden. Nachhaltiges Handeln beweist die Reederei schon mit der Ausstattung aller Liegeplätze im Heimathafen mit Landstrom. Kein Dieselmotor lärmt und stinkt mehr.

"Wir würden uns freuen, wenn das gute Beispiel Schule macht und bald alle Berliner Fahrgastschiffe rußfrei durch die Berliner City fahren", sagte Martin Lutz von der Senatsverwaltung. Für die "Spree-Diamant" habe Riedel noch nicht in den EU-Fördertopf für regionale Entwicklung greifen können. Künftig wird die Senatsverwaltung aber den Einbau von Rußfiltern in Binnenschiffen mit einer Kostenübernahme von bis zu 50 Prozent fördern. Insgesamt stehen jährlich 80 Millionen Euro für den Umweltschutz bereit. Darin sei auch die Umrüstung von Schiffen enthalten, so Lutz.

Mit rund 140 Mitarbeitern beförderte die Reederei Riedel im vergangenen Jahr rund 400.000 Passagiere. Die Flotte besteht aus 15 Schiffen mit insgesamt 3500 Plätzen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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