Mehr Postboote als Postbote
DHL erweitert Pakettransport auf dem Wasser mit zweitem Solarschiff

Senatorin Manja Schreiner und Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Berlin Paket, auf dem solarbetriebenen Postschiff. | Foto:  DHL Group/Jens Schlüter
  • Senatorin Manja Schreiner und Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Berlin Paket, auf dem solarbetriebenen Postschiff.
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Die DHL Group verlängert das Pilotprojekt mit den Partnern Berliner Hafen- und Lagergesellschaft (Behala) und der Reederei Solarwaterworld.

Seit vergangenen Oktober bringt ein gelbes Postschiff geräuschfrei und mit Sonnenstrom täglich Hunderte Sendungen vom Südhafen Spandau zum Westhafen. Jetzt wird das deutschlandweit erste Pilotprojekt mit Elektroschiffen ausgebaut. Die bestehende Route auf Spree und Havel wird erweitert, eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen ist in Planung. Wie DHL mitteilt, sind mindestens zehn solarbetriebene Packstationen entlang der Route geplant. Die bisherige Route von Spandau zum Westhafen wird um zwei weitere Haltepunkte am Humboldthafen am Hauptbahnhof und am Wikingerufer erweitert. Außerdem sollen „bis Ende des Jahres alle Voraussetzungen geschaffen werden, um eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen nahe der Oberbaumbrücke mit einem zweiten Solarschiff einzurichten“, heißt es.

Seit dem Start des ersten Postbootes vor knapp einem Jahr hat DHL bereits mehr als 50.000 Pakete per Solarschiff kohlendioxidneutral in der Hauptstadt zugestellt. Seit Oktober 2022 transportiert DHL mit dem Elektropostschiff täglich bis zu 350 Sendungen auf der Spree und der Havel vom Südhafen Spandau bis zum Westhafen. Um den Pakettransport auf dem Wasser auszubauen, kooperiert DHL mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Berlin Paket, nennt das Solarschiff „eine absolute Erfolgsgeschichte“. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) freut sich über den „klimafreundlichen Güterverkehr“ von DHL. „Ich wünsche mir, dass weitere Logistiker diesem Beispiel folgen und so mehr und mehr Verkehre aufs Wasser verlegen“, sagt sie.

Das Solarschiff ist von der Reederei Solarwaterworld AG, die Solarboote entwickelt und vermietet. Die Firma will „die elektrosolare Schifffahrt fördern und nachhaltigen Gütertransport auf dem Wasser vorantreiben“, sagt Reeder Tim-Derek Schultze. Der Transportweg der Postpakete beginnt im Paketzentrum Börnicke bei Nauen. Von dort bringt ein Lkw vier bis fünf Paketwagen zum Südhafen Spandau. Diese werden dort auf das Solarschiff verladen und innerhalb von rund 100 Minuten zum Westhafen transportiert. Vom Westhafen aus werden die Pakete dann weiter umweltfreundlich zu den Kunden gebracht – mit elektrischen Lastenrädern.

Die geplante zweite Route soll zukünftig an dem Anleger Altstadt Köpenick starten und über mehrere Haltepunkte mit solarbetriebenen DHL Packstationen, etwa in Oberschöneweide, der Rummelsburger Bucht und der Halbinsel Stralau, zum Osthafen führen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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