"Solche Menschen brauchen wir“
Wolfgang Horn und seine Projekte
Bis ins nächste Jahr hinein feiert der Ortsteil Neu-Hohenschönhausen mit unterschiedlichen Veranstaltungen seinen 40. Geburtstag.
Der Grundstein für das neue Wohngebiet wurde am 9. Februar 1984 gelegt. Anfang 1985 zogen bereits die ersten Mieter in neu gebaute Wohnungen ein. Das ganze Gebiet gehörte damals noch zum Bezirk Weißensee, von dem Hohenschönhausen ein Ortsteil war. Erst am 1. September 1985 wurde Hohenschönhausen als eigenständiger Bezirk Ost-Berlins gegründet.
Heute sind in dem Lichtenberger Ortsteil rund 58 000 Neu-Hohenschönhausener zu Hause. Ein starkes bürgerschaftliches Engagement beweist, dass sich hier viele Einwohner mit ihrem Wohngebiet identifizieren. Einer der engagierten Bewohner ist Wolfgang Horn. Mit seiner Initiative "Kiezaktiv im Ostseeviertel" stieß er in den zurückliegenden zehn Jahren etliche Projekte an. Anlässlich des Ortsteiljubiläums präsentierte er nun eine Zwischenbilanz des Erreichten, und er gab einen Ausblick auf das, was noch zu tun ist.
Das wohl bekannteste Projekt nennt sich „Buntes Ostseeviertel“. Weil er die mausgrauen Verteilerkästen von BVG und Stromnetz Berlin zu trist fand, setzte sich Wolfgang Horn mit diesen Unternehmen in Verbindung. Seine Idee: Junge Graffiti-Künstler sollten diese Kästen gestalten. Er bekam grünes Licht. Unterstützt von Graffiti-Künstlern und Sponsoren wird seit dem fast jeder Verteilerkasten im Quartier farbig gestaltet. Was 2015 mit einigen Stromverteilerkästen am Prerower Platz begann, hat sich inzwischen zu einer Kunstaktion über das gesamte Ostseeviertel und darüber hinaus ausgeweitet. Wie viele vormals grau gestrichene Verteilerkästen inzwischen mit farbigen Motiven gestaltet wurden, kann Wolfgang Harn ad hoc gar nicht sagen. Um die 100 mögen es wohl sein.
Vielfältige Motive sind auf den Kästen zu finden: historische Verkehrsmittel, moderne Straßenbahnen und sogar ein Motiv, das von der Straßenbahn-Europameisterschaft 2016 in Berlin inspiriert ist. Wappen und Motive von Küstenstädten und -landschaften zieren mittlerweile auch Kästen der Deutschen Post, von Telekom und Kabel Deutschland sowie Kästen der Wasserbetriebe.
Ein weiteres Thema, für das sich Wolfgang Horn mit seinem "Kiezaktiv im Ostseeviertel" engagiert, ist die Aufstellung öffentlicher, barrierefreier Wall-Toiletten. Beharrlich hakte der Hohenschönhausener immer wieder bei Ämtern und bei Wall nach, ehe Ende 2020 die erste öffentliche Wall-Toilette an der Zingster Straße/ Höhe Ribnitzer Straße eingeweiht werden konnte. Inzwischen stehen weitere Toiletten am S-Bahnhof Wartenberg und am Linden-Center am Prerower Platz.
Ein nächstes Thema, das Wolfgang Horn intensiv begleitete: der Umbau und der Neuaufbau von Straßenlaternen entlang der Zingster Straße. Seit Mai 2022 wurden entlang dieser Straße zahlreiche alte Straßenlaternen demontiert und dafür moderne Beleuchtungsanlagen installiert. Damit werden die Verkehrsflächen jetzt besser ausgeleuchtet, was zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt. Horn engagierte sich hier vor allem für die Installation einer neuen Beleuchtung zwischen den Hausnummern Zingster Straße 18 und 36.
Die nächsten Projekte: die geplante Verlängerung der S-Bahnlinie 75 von Wartenberg zum Karower Kreuz und vielleicht sogar darüber hinaus. Dafür setzt er sich gemeinsam mit dem Abgeordneten Danny Freymark vehement ein. Berichten kann Wolfgang Horn bereits von einer weiteren Neuerung für den Kiez: Schon bald erhält die BVG neue Straßenbahnzüge, und ein erster soll offenbar bereits Ende des Jahres auf der Linie M4 ins Ostseeviertel fahren.
Bürgermeister Martin Schaefer (CDU) lobt das ehrenamtliche Engagement von Wolfgang Horn für Neu-Hohenschönhausen. Er regt an, dass Verteilerkastenprojekt „Buntes Ostseeviertel“ auf ganz Neu-Hohenschönhausen auszudehnen. Abgeordnetenhausmitglied Danny Freymark (CDU) würdigt Wolfgang Horns Engagement mit den Worten: „Er stößt an, motiviert und bringt Dinge in Bewegung. Solche Menschen brauchen wir.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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