Plan für Großprojekt am Zentrum Hohenschönhausen geht in die erste Runde
Die privaten Eigentümer des Filetgrundstücks rund um das Kino am Bahnhof Hohenschönhausen wollen 48 Millionen Euro in die Entwicklung der Fläche investieren. Rund 260 Wohneinheiten sollen entstehen, und etwa 7000 Quadratmeter an Verkaufsfläche für den Handel. Am 3. Januar stimmten SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen im Ausschuss für ökologische Stadtentwicklung für den Planungsstart zur Bebauung. Dabei gibt es Proteste der Bürger: Viele fürchten, dass durch den Bau neuer Handelsflächen Kaufkraft von umliegenden Nahversorgungszentren abgezogen wird und der kleinere Einzelhandel weiter absterben wird. Zudem wünschen sich viele Anwohner, dass die jetzige Freifläche an der Falkenberger Chaussee hochwertiger entwickelt wird. Die Kiezaktive sprechen von "billiger Kubusarchitektur", die jetzt entstehen soll. Deshalb unterschrieben mehr als 1000 Menschen einen eigenen BVV-Antrag der Einwohner, der sich gegen das Projekt ausspricht. Der Antrag soll im Februar in die BVV eingehen. Das gab auch der Sprecher der vier Kiezaktive aus Hohenschönhausen den Ausschussmitgliedern bekannt. Trotzdem entschied sich die Mehrheit der Bezirksverordneten, den Startschuss für die städtebauliche Planung des Bauvorhabens einzuleiten. "Wir sollten das Planverfahren nicht verhindern", meinte der SPD-Bezirksverordnete Henning Fahrenberg. "Obwohl es bei dem jetzigen Entwurf des Investors Verbesserungsbedarf gibt." Auch Christopher Pustola von der CDU sprach sich für den Startschuss aus. Henriette van der Wall von den Grünen stellte fest: "Jetzt können wir nur versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen." Die Fraktion Die Linke wollte im Ausschuss den Startschuss für das Verfahren verhindern und scheiterte an der Mehrheit von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen. "Sie haben es abgelehnt, auf eine Änderung der Planungsziele zu drängen", so Fraktionsvorsitzender Christian Petermann. Er ist empört darüber, dass der Ausschuss den Planungsstart beschlossen hat, bevor sich alle Fraktionen mit dem Einwohnerantrag befasst haben.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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