Trotz Bauarbeiten hat das Kindl-Zentrum geöffnet
Schon kurz nach dem Erwerb des Kindl-Areals 2011 durch das deutsch-schweizerische Ehepaar Burkhard Varnhold und Salome Grisard kam wieder Leben in die denkmalgeschützten Gebäude an der Werbellinstraße. Mit einer Reihe von Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerten, Podiumsdiskussionen und Filmabenden sorgte der Künstlerische Leiter Andreas Fiedler dafür, dass sich die Menschen aus dem Kiez die Baustelle gleich ansehen. "Ich wollte zeigen, wie groß unsere Bandbreite ist und das Publikum neugierig machen", erzählt Andreas Fiedler. Denn nicht nur Kunstliebhaber sollen den Weg ins "Kindl - Zentrum für Zeitgenössische Kunst" finden, sondern alle. "Unsere Kunst hat aber natürlich auch einen Anspruch", betont er. Das dieses Vorhaben gelingt, zeigt sich schon in der ersten längeren Ausstellung "Kitfox Experimental" des Schweizer Künstlers Roman Signer.
Die Installation wurde nach der Fertigstellung des Kesselhauses im September eröffnet und ist dort noch bis 28. Juni zu sehen. In der 20 Meter hohen und ebenso breiten Halle hängt ein einmotoriges Flugzeug - vier Meter über den Köpfen der Besucher und von zwei übergroßen Ventilatoren angetrieben. "Die Ausstellung findet großartige Resonanz und ein breites Publikum", freut sich Andraes Fiedler. Weiterhin wird hier jeweils eine Installation acht Monate lang ausgestellt, die ein Künstler eigens für das Kesselhaus entworfen hat. Nebenan wird derweil kräftig gebaut. Während der Turm einstweilen zurückgestellt werden muss, läuft der Ausbau des Maschinenhauses auf Hochtouren. Auf drei Etagen, die an der Ostseite des Gebäudes mit Fahrstühlen und Treppenhaus verbunden sind, werden später monografische und thematische Ausstellungen internationaler Gegenwartskünstler zu sehen sein.
Bereits jetzt ist auf dem Maschinenhaus ein "Sheddach" installiert. Es hat Glaseinsätze, durch die die gesamte dritte Etage mit Tageslicht ausgeleuchtet wird. Schon im kommenden Herbst sollten Maschinenhaus und Sudhaus eigentlich fertig sein, nun ist eine Eröffnung für beide Teile im Frühjahr 2016 geplant. "Die ursprüngliche Bauplanung war wohl etwas zu ehrgeizig", räumt Andreas Fiedler ein. Im Sudhaus wird das Café "König Otto" Platz finden, wo sich die sechs riesigen Kupferkessel ins Ambiente einfügen. In einem abgesenkten Biergarten unter Platanen können die Gäste dann auch das im Keller gebraute Rollberg-Bier genießen. Das gesamte Zentrum wird zukünftig von der Ostseite des Geländes zugänglich sein, wo bereits von der Neckarstraße auf das höher gelegene Kindl-Areal eine große Treppe erbaut wird. Ihre Fassade wurde nach Ideen von Schülern umliegender Schulen gemeinsam mit Künstlern erarbeitet.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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