Ausstellung des Mobilen Museums Neukölln
Neukölln ist ein vielfältiger Bezirk. Das spiegelt sich auch in der Architektur ganz unterschiedlicher Wohnquartiere wider. Zahlreiche Beispiele gibt es dafür, wie moderne Baukunst im Laufe der vergangenen 100 Jahre seit dem Tode von Reinhold Kiel den Versuch unternahm, den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Die aktuelle Ausstellung "Neues Wohnen Neukölln" präsentiert elf Quartiere, die einen Bogen durch das gesamte Jahrhundert spannen. Erarbeitet wurde die Ausstellung in einem mehrsemestrigen Projektseminar von Studenten des Studiengangs "Historische Urbanistik" am Center for Metropolitan Studies der Technischen Universität Berlin (TU). Professor Dr. Paul Sigel regte die Kooperationsarbeit mit dem Mobilen Museum Neukölln an und erstellte auch das Konzept. "Die Quartiere und Gebäudekomplexe, die hier vorgestellt werden, sind in der Regel nicht so bekannt und daher sonst eher nicht in Ausstellungen zu finden", erklärt Julia Dilger, Sammlungsleiterin des Geschichtsspeichers vom Museum Neukölln, die mit Professor Sigel die redaktionelle Bearbeitung der Texte übernahm. Das Archiv des Museums diente den 16 Studenten als wertvolle Quelle für ihre Recherchen. "Die Ausstellung ist eine sehr gelungene Kooperation mit der TU", meint Dilger. Jedes der elf Beispiele, über die kurze Texte der Studenten auf Schautafeln mit Bildern informieren, steht stellvertretend für Strategien, die in ihrer Entstehungszeit innovative Antworten auf die Herausforderungen des Wohnungsbaus geben wollten.
Als Wohngegend für Besserverdienende war eigentlich die zwischen 1900 und 1913 erbaute Schillerpromenade geplant. Eingezogen sind dann aber dort Arbeiter mit Niedriglöhnen. Aufgrund unbezahlbarer Mieten waren viele Wohnungen völlig überbelegt. Eine optimale Anbindung von Wohnraum an den Autoverkehr versuchte man in den 70er-Jahren mit der High-Deck-Siedlung in der Sonnenallee zu realisieren. Nach neuesten Standards für das ökologische Bauen und Wohnen wurden in den 80er-Jahren die Grünen Häuser am Rande des Britzer Gartens umgesetzt. In diesen und weiteren acht Beispielen untersuchten die Studenten auch, ob sich die Erwartungen erfüllten, die mit der Entstehung verbunden waren und welche Perspektiven sie für die Zukunft haben.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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