Zusammen Kochen und Bauen
Unterstützung für Verein, der junge Neuköllner und Geflüchtete zusammenbringt

Michael Kruse vom Deutschen Kinderhilfswerk und Lois-Vincent Haut vo, Verein "Ubuntus" mit dem symbolischen Scheck. | Foto: Schilp
  • Michael Kruse vom Deutschen Kinderhilfswerk und Lois-Vincent Haut vo, Verein "Ubuntus" mit dem symbolischen Scheck.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat dem Neuköllner Verein Ubuntus 5000 Euro geschenkt. Damit wird ein ungewöhnliches Projekt unterstützt: Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrungen entwickeln eine faltbare Küche und lernen sich bei dieser Arbeit und dem gemeinsamen Kochen besser kennen.

Das Wort „Ubuntus“ kommt aus den afrikanischen Bantusprachen und bedeutet so viel wie „Ich bin durch dich“. Bei dem Kunstbildungsprogramm des Vereins tun sich jeweils zwei Kinder oder Jugendliche, die zwischen acht und achtzehn Jahren alt sind, zusammen – einer der Partner ist erst vor kurzer Zeit aus seiner Heimat geflüchtet, der andere stammt aus Neukölln oder lebt schon länger hier. Die Paare treffen sich jede Woche in der Eduard-Mörike-Schule am Hertzbergplatz.

„Über die Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst und Architektur erfahren dabei alle, dass es riesigen Spaß machen kann, unsere Gesellschaft mitzugestalten“, sagt Lois-Vincent Haut, Vorstandsmitglied von Ubuntus. Ende vergangenen Jahres gab es beispielsweise eine Fotoausstellung im Rathaus. Die Neuköllner Oper hatte den jungen Menschen zuvor die Möglichkeit eines professionellen Fotosettings gegeben, so dass sie sich künstlerisch in Szene setzen konnten.

Mobil kochen, etwa auf dem Tempelhofer Feld

Nun ist das Küchenprojekt an den Start gegangen. Die Teilnehmer beschäftigen sich seit Wochen mit dem Thema. „Kochen und Bauen – da passiert etwas“, sagt Haut. Allein das Thema Gewürze sei vielfältig und begeistere. „Da wird dann schnell eine Weltkarte gesucht und den anderen erklärt, wo die Heimat der Kräuter ist – und die eigene.“ Inzwischen gebe es auch Verabredungen außerhalb des Projekts. Die Devise: Über das Machen Freunde finden.

Ziel ist es, eine zusammenklappbare Kochstelle zu entwickeln, die einem kleinen, freistehenden Küchenblock ähnelt, wie er oft in modern eingerichteten Haushalten zu finden ist. Einen Prototyp gibt es bereits, ein zweiter, barrierefrei, ist in Arbeit. Diese Küchen bestehen aus Holz und Stahl, sind mit einem Lastenfahrrad transportierbar und bieten jeweils zwei Personen Platz. Sind sie fertig, können sie bei Treffen, Festen oder als öffentliche Skulptur aufgebaut werden – zum Beispiel auf dem Tempelhofer Feld, sagt Haut.

Spielraum, Armut und Kultur

Michael Kruse, Regionalkoordinator des Deutschen Kinderhilfswerkes, erklärt, warum er das Projekt toll findet: „Es kommen zwei Dinge zusammen. Erstens sind alle Kinder willkommen, egal woher sie stammen, und zweitens funktioniert das gemeinsame Kochen auch ohne Sprache – und die Teilnehmer lernen trotzdem viel dabei.“

Das Kinderhilfswerk, das sich allein aus Spenden finanziert, habe vor allem drei Anliegen: Spielraum schaffen, Kinderarmut bekämpfen und Kulturprojekte unterstützen. Kruse: „Sehr wichtig ist es uns dabei, geflüchtete Mädchen und Jungen bei ihrer Integration zu unterstützen. Sie suchen hier eine neue Heimat und brauchen unsere besondere Hilfe.“

Weitere Informationen über den Verein sind unter ubuntus.de zu finden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 188× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 146× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 535× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.131× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.