Das lange Warten auf den Aufzug
BVG sieht keine Möglichkeit, Zustände am Bahnhof Neukölln zu ändern
Auf dem Bahnhof Neukölln steigen tagtäglich viele Menschen aus, ein oder um. Oft bilden sich vor dem einzigen Aufzug Schlangen. Eine merkliche Verbesserung ist nicht in Sicht.
An dem Knotenpunkt hält sowohl die U-Bahn-Linie U7 als auch die Ringbahn. Um von der U-Bahn zur Eingangshalle und damit zur Straße zu gelangen, sind 43 Stufen zu überwinden. Eine Rolltreppe gibt es nicht. Menschen mit Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen oder schwerem Gepäck haben keine Alternative: Sie müssen sich in die Schlange stellen, in der nicht selten ein Dutzend Personen oder mehr warten. Der Lift bringt sie zur Karl-Marx-Straße oder fährt sie weiter zum S-Bahnsteig.
Ein wenig besser sieht es für jene aus, die von der Bahnhofshalle zur Ringbahn wollen. Sie können immerhin eine Rolltreppe nutzen. Funktioniert sie nicht, sind 39 Stufen zu überwinden. Ansonsten gilt: Anstellen vor dem Aufzug auf der Mittelinsel der Karl-Marx-Straße. Auch dort müssen sich die Menschen in Geduld üben, denn oft ist die Kabine schon voll, wenn sie auf ebenerdigem Niveau stoppt.
Angesichts dieser unbefriedigenden Situation haben die Bezirksverordneten Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) dazu aufgefordert, sich bei der BVG für eine andere Lösung einzusetzen, zum Beispiel für Rampen. Doch die hat nun mitgeteilt, dass es keine baulichen Lösungen gebe. Der vorhandene Aufzug messe 1,4 mal 2,1 Meter und sei damit das größte Standardformat der Verkehrsbetriebe. Die Ausmaße des Schachts ließen ohnehin keine Erweiterung zu. Allerdings ist laut BVG geplant, den Lift zu erneuern und damit schneller zu machen. Weil sein Weg jedoch recht kurz ist, wird das den Kunden relativ wenig nutzen.
Das Einzige, was die BVG versprechen kann: Es wird an „Vorrangsymbolen“ gearbeitet. Sie appellieren an die Menschen, jene vorzulassen, die den Aufzug wirklich brauchen. Doch ein Blick auf die Personen in der Schlange zeigt: Jemand, der nicht auf den Fahrstuhl angewiesen ist, nimmt die Warterei ohnehin nicht auf sich.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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