Das lange Warten auf den Aufzug
BVG sieht keine Möglichkeit, Zustände am Bahnhof Neukölln zu ändern

Ein alltägliches Bild: Fahrgäste stehen vor dem Aufzug auf dem Bahnsteig der U-Bahn-Linie U7 an. | Foto:  Schilp
3Bilder
  • Ein alltägliches Bild: Fahrgäste stehen vor dem Aufzug auf dem Bahnsteig der U-Bahn-Linie U7 an.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Auf dem Bahnhof Neukölln steigen tagtäglich viele Menschen aus, ein oder um. Oft bilden sich vor dem einzigen Aufzug Schlangen. Eine merkliche Verbesserung ist nicht in Sicht.

An dem Knotenpunkt hält sowohl die U-Bahn-Linie U7 als auch die Ringbahn. Um von der U-Bahn zur Eingangshalle und damit zur Straße zu gelangen, sind 43 Stufen zu überwinden. Eine Rolltreppe gibt es nicht. Menschen mit Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen oder schwerem Gepäck haben keine Alternative: Sie müssen sich in die Schlange stellen, in der nicht selten ein Dutzend Personen oder mehr warten. Der Lift bringt sie zur Karl-Marx-Straße oder fährt sie weiter zum S-Bahnsteig.

Ein Rollstuhlfahrer mit Begleitung auf dem Weg von der S-Bahn nach unten.  | Foto: Schilp
  • Ein Rollstuhlfahrer mit Begleitung auf dem Weg von der S-Bahn nach unten.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Ein wenig besser sieht es für jene aus, die von der Bahnhofshalle zur Ringbahn wollen. Sie können immerhin eine Rolltreppe nutzen. Funktioniert sie nicht, sind 39 Stufen zu überwinden. Ansonsten gilt: Anstellen vor dem Aufzug auf der Mittelinsel der Karl-Marx-Straße. Auch dort müssen sich die Menschen in Geduld üben, denn oft ist die Kabine schon voll, wenn sie auf ebenerdigem Niveau stoppt.

Angesichts dieser unbefriedigenden Situation haben die Bezirksverordneten Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) dazu aufgefordert, sich bei der BVG für eine andere Lösung einzusetzen, zum Beispiel für Rampen. Doch die hat nun mitgeteilt, dass es keine baulichen Lösungen gebe. Der vorhandene Aufzug messe 1,4 mal 2,1 Meter und sei damit das größte Standardformat der Verkehrsbetriebe. Die Ausmaße des Schachts ließen ohnehin keine Erweiterung zu. Allerdings ist laut BVG geplant, den Lift zu erneuern und damit schneller zu machen. Weil sein Weg jedoch recht kurz ist, wird das den Kunden relativ wenig nutzen.

Unter der Brücke warten Menschen, um per Aufzug nach oben zur S-Bahn oder nach unten zur U-Bahn zu gelangen. | Foto: Schilp
  • Unter der Brücke warten Menschen, um per Aufzug nach oben zur S-Bahn oder nach unten zur U-Bahn zu gelangen.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Das Einzige, was die BVG versprechen kann: Es wird an „Vorrangsymbolen“ gearbeitet. Sie appellieren an die Menschen, jene vorzulassen, die den Aufzug wirklich brauchen. Doch ein Blick auf die Personen in der Schlange zeigt: Jemand, der nicht auf den Fahrstuhl angewiesen ist, nimmt die Warterei ohnehin nicht auf sich.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 230× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 196× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 579× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.171× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.