Eltern machen sich große Sorgen
Der Schulweg auf der Weserstraße bleibt weiterhin für die Kinder gefährlich
Eine Fahrradstraße sollte eigentlich vom Durchgangsverkehr weitgehend verschont bleiben. Im Fall der Weserstraße klappt das aber nicht. Eltern der Kinder, die die Grundstufe der Rütli-Schule besuchen, machen sich deshalb große Sorgen.
Der Umzug auf den eigentlichen Rütli-Campus verzögert sich seit Längerem. Das Gebäude der Grundstufe liegt in der Weserstraße 12, der Hort in der Nansenstraße 10. Auf dem Weg dorthin müssen die Schüler mehrmals täglich über die Weserstraße. „Zu gefährlich“, sagen die Vertreter einer Elterninitiative. Die Gründe: Das geltende Tempo 30 werde oft nicht eingehalten, direkt vor der Grundschule werde falsch geparkt, die Situation sei deshalb unübersichtlich für die Kinder wie auch für die Autofahrer. Zudem sei die Ampelphase an der Ecke Pannierstraße für Fußgänger zu kurz.
Julius Richter, ein betroffener Vater, hat in der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung eine Einwohneranfrage zum Thema gestellt. Er wollte wissen, ob es im Bezirksamt Überlegungen für kurzfristige Maßnahmen gibt. Darunter stellen sich die Eltern eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 Kilometer pro Stunde vor. Sie schlagen großflächige Farbmarkierungen auf der Fahrbahn vor. Auch eine Einbahnregelung käme infrage. Dringend notwendig sei es, aus dem eingeschränkten Halteverbot vor der Schule ein absolutes zu machen. Denn zusätzlich zum normalen Lieferverkehr verschärfen die Elterntaxis die Situation. „Eine Möglichkeit wäre auch die Installation von Pollern, um den Durchgangsverkehr zu verhindern, oder diagonalen Sperren, die den Verkehr in nur noch eine Richtung lenken“, sagt Julius Richter.
Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (B‘90/Grüne) betont in seiner Antwort auf die Anfrage die Wichtigkeit der Schulwegsicherheit. Er verwies auf das Verkehrskonzept für den Reuterkiez, in dem auch Verbesserungen für die Problemecke an der Weserstraße Thema seien. Das Beteiligungskonzept für das Konzept werde in zwei Wochen beendet, dann könnten Vorschläge geprüft und im besten Fall ab Juni nach und nach umgesetzt werden.
„Wer weiß, wie lange das dauert?“, fragt Richter. „Wir machen weiter auf unsere Forderungen aufmerksam." Mit etwas Glück werde bis zum neuen Schuljahr die eine oder andere Maßnahme realisiert. „Das wäre ein großer Schritt.“
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.