Kein Durchkommen an der Schnalle
Initiative fordert weitere Maßnahmen im gesamten Kiez

Der Richardplatz ohne Autos - das wünscht sich die Initiative Kiezblock. | Foto: Kiezblock-rixdorf
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Die Schnalle ist für Autos dicht: Am 7. Mai ist die schmale Durchfahrt zwischen Karl-Marx- und Richardplatz geschlossen worden. Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung Verkehrsberuhigung im Kiez getan.

Durch die Schnalle führte bisher der Weg vieler Autofahrer, die schnell von der Sonnenallee zur Karl-Marx-Straße oder umgekehrt gelangen wollten. So waren Staus im denkmalgeschützten Kiez rund um den Richardplatz traurige Realität. „4000 Autos am Tag – zwischen spielenden Kindern und gefährdeten Senioren – das geht nicht mehr“, so Bürgermeister Martin Hikel (SPD).

Ursprünglich war geplant, die Schnalle nur für Autos zu schließen, die aus Richtung Karl-Marx-Straße kommen. Doch viele Anwohner wollten eine Totalsperrung für den motorisierten Verkehr. Dem folgte Anfang des Jahres auch die Mehrheit der Bezirksverordneten. „Wir werden nun genau beobachten, ob sich die Situation verbessert. Parallel prüfen wir weitere Maßnahmen“, kündigte Hikel an.

Die Initiative Kiezblock Rixdorf begrüßt die Schließung. Eine echte Lösung für das Problem biete sie aber nicht. „Es ist davon auszugehen, dass sich die Verkehrsströme nur verlagern – und damit nun andere Anwohner betroffen sind“, so Lena Osswald. Ihre Mitstreiterin Annalena Hilchenbach bangt um die Sicherheit der Kinder, die die Richard-Grundschule besuchen: „Es werden weiter Autos am Richardplatz im Kreis fahren. Es fehlen sichere Fußgängerüberwege.“ Zudem würden sich viele Fahrer weder an das Tempolimit von 20 Stundenkilometern noch an Parkverbote halten.

Wie ihr Name schon ausdrückt, fordert die Initiative deshalb einen „Kiezblock“, das ist ein städtisches Quartier ohne Durchgangsverkehr. Dafür hat sie bereits ein Konzept entwickelt. Grob gesagt, geht es darum, das Gebiet zwischen Karl-Marx-Straße, Sonnenallee, Erk- und Saalestraße in vier Zonen einzuteilen. In jede Zone können Autos von einer Hauptstraße aus hineinfahren und sie auch wieder verlassen. Zwischen den Zonen ist der Autoverkehr jedoch nur in Ausnahmefällen möglich, dafür sorgen Diagonalsperren oder Poller. Genaueres ist unter kiezblock-rixdorf.de/concept zu erfahren.

Unterstützung findet die Initiative bei der Mehrheit der Verordneten. Sie möchten, dass das Bezirksamt gleich in drei Gebieten Untersuchungen startet mit dem Ziel, Kiezblocks zu schaffen: neben Rixdorf im Reuterkiez zwischen Sonnenallee, Maybachufer, Pannierstraße und Kottbusser Damm und im Schillerkiez zwischen Hermann-, Oder-, Flughafen- und Leinestraße.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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