Größter Wärmespeicher der Stadt nimmt am Weigandufer Betrieb auf
Wie mithilfe modernster Anlagen Kraft-Wärme-Kopplung mit erneuerbaren Energien zusammengeht, ist seit kurzem am Weigandufer 49 zu sehen. Dort errichtete die Fernheizwerk (FHW) Neukölln AG, deren Hauptaktionär Vattenfall ist, für 12,5 Millionen Euro eine Technologie-Kombination, die in Berlins einzigartig ist und die als zukunftsweisend gilt. Sie besteht aus einem Wärmespeicher, vier neuen Blockheizkraftwerken und einer Power-to-Heat-Anlage ("Strom zu Fernwärme"). Rund 40.000 Wohnungen in Neukölln und Kreuzberg können so mit Fernwärme versorgt werden.
Wie ein riesiger Tauchsieder wandelt die neue Power-to-Heat-Anlage Strom in Fernwärme um. Mit dieser Technologie können die Stromnetze stabilisiert und regenerativ erzeugter Strom in die Fernwärmesysteme integriert werden. Überschüssige Energie aus Windkraft und Photovoltaik kann so jederzeit umgewandelt werden statt verloren zu gehen. Der Wärmespeicher erlaubt eine optimale Nutzung der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung zur Strom- und Wärmeerzeugung.
Der 22 Meter hohe, ehemalige Heiztank fasst 10 000 Kubikmeter Heißwasser und speichert Energie für die zeitverzögerte Nutzung als Fernwärme. Das reicht aus, um 3250 Haushalte an einem frostigen Tag 24 Stunden lang zu beheizen. Die vier neuen Blockheizkraftwerke, die ebenfalls die Kraft-Wärme-Kopplung unterstützen, wurden bereits 2013 und 2014 installiert.
Mit den neuen Anlagen in Neukölln kommt Berlin seinem Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 einen Schritt näher. Denn allein der erweiterte Blockheizkraftpark könnte den CO2-Ausstoß rechnerisch jährlich um 6500 Tonnen reduzieren. Gleiches gilt für die Power-to-Heat-Anlage, sofern in Zukunft ausreichend erneuerbare Energien dafür genutzt werden können.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD)zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt: "Neukölln ist jetzt einer der technologisch innovativsten Bezirke in der Stadt", so der Senator.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.