Eine Schule auf den Spuren der Königin Elisabeth Christine
Niederschönhausen. Sie hat einen wahrhaft königlichen Namen: Die Elisabeth-Christinen-Grundschule. Und weil ihre Namensgeberin vor 300 Jahren geboren wurde, entschloss sich die Schule, ihr Projekttage zu widmen.
Auf die Idee kam Katy Förster. Die Historikerin schreibt gerade ihre Doktorarbeit über die Gemahlin von Friedrich II. „Kurz vor den Sommerferien trafen wir uns mit der Wissenschaftlerin“, so Schulleiterin Gisela Häussler. Danach wurde mit Lehrern, Erziehern, Klassensprechern und Eltern geplant. Am Ende stand ein Programm für drei Projekttage, die es in sich hatten. Jede Klasse nahm sich einer Projektidee an. Alles drehte sich um Elisabeth Christine, das Leben in Preußen im 18. Jahrhundert und den Preußischen Hof.
So befasste sich eine Klasse zum Beispiel mit den kulinarischen Gepflogenheiten. „Ein Vater stellte uns ein Koch- und Backbuch aus dem 18. Jahrhundert zur Verfügung“, so die Schulleiterin. „Die Schüler versuchten dann, die Sütterlin-Schrift zu entziffern. Alte Maßeinheiten mussten sie in die heutigen umrechnen, und dann machten sie sich daran, bestimmte Rezepte nachzubacken.“ Dabei entstand unter anderem ein Apfelkuchen.
Andere Schüler beschäftigten sich mit höfischen Tänzen und studierten auch einen ein. Wieder andere interessierten sich für die Musik jener Zeit und gruben Volkslieder aus dem 18. Jahrhundert aus. Eine Theatergruppe spielte nach gründlichen Recherchen einen Tag im Leben von Elisabeth Christine nach. Einzelne Klassen beschäftigten sich mit den Orden jener Zeit, andere bastelten Fächer und Kronen, wieder andere erlernten Serviettenfalttechniken des 18. Jahrhunderts.
Am Ende der Projekttage präsentierten 180 Schüler ihre Ergebnisse. Als Höhepunkt der Projektwoche wurde dann noch ein Maulbeerbaum auf dem Schulhof gepflanzt. Der Grund: Die Königin, die ganz in der Nähe der Schule im Schloss Schönhausen ihre Sommer verbrachte, züchtete mit Vorliebe diese Baumart. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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