Manuela und Ingo Hopf begeistern an der Drehorgel

Manuela und Ingo Hopf sind Berolinchen und Bärchen. Hier lüften sie kurz das Geheimnis des Leierkastens: Ein Lochstreifen gibt die Melodie vor. | Foto: BW
  • Manuela und Ingo Hopf sind Berolinchen und Bärchen. Hier lüften sie kurz das Geheimnis des Leierkastens: Ein Lochstreifen gibt die Melodie vor.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Niederschönhausen. Wenn andere nach Feierabend vor dem Fernseher sitzen oder ins Fitnessstudio gehen, holen Manuela und Ingo Hopf den Leierkasten raus. In ihrer Freizeit orgeln die beiden, was das Zeug hält. Sie sind der Hit auf jedem Fest.

Tagsüber gehen die beiden seriösen Berufen nach. Manuela Hopf arbeitet im Hochbauservice in einem Bezirksamt. Ihr Mann Ingo ist Lehrer und unterrichtet Biologie und Arbeitslehre. Aber nach der Arbeit schlüpfen die beiden in ganz andere Rollen. Als Berolinchen und Bärchen trifft man sie auf Familienfeiern, bei Betriebsfesten oder auch in Altenheimen an. Dann sind sie kaum wiederzuerkennen. Berolinchen hat ein Biedermeierkleid an und spielt auf ihrem Leierkasten Altberliner Melodien. Bärchen ist mal mit Pickelhaube und Uniform oder mal als Schiebermax unterwegs. Er singt und moderiert mit seiner kräftigen Stimme und gibt so manchen Witz zum Besten.

"Zum Drehorgelspielen kam ich 1988 durch Zufall", sagt Manuela Hopf. "Eine Freundin lud mich zum Berliner Drehorgelfest ein, und ich spielte eine Orgel von ihr. Ich war begeistert. Wenig später kaufte ich mir eine eigene." Die Begeisterung sprang auf ihren Mann über. Vor 25 Jahren begannen beide als Berolinchen und Bärchen mit Leierkasten aufzutreten - zunächst eher in privatem Rahmen.

Sie kamen aber so gut an, dass sie sich eine Agentur suchten. Die Zahl der Auftritte nahm stetig zu. Mit ihrer regulären Arbeit kamen die beiden aber kaum in Konflikt. "Die Feste finden in der Regel am späten Nachmittag oder abends beziehungsweise am Wochenende statt", so Manuela Hopf. "Das können wir gut mit unserem Beruf vereinbaren."

Für das Paar ist es Entspannung, wenn es in seine Rollen schlüpft. Manuela Hof: "Wenn ich nach einem Arbeitstag geschafft und müde bin, mir das Kostüm anziehe und dann vor Leuten spiele, die mitgehen und immer fröhlicher werden, dann bin ich selbst wieder oben auf und habe jede Menge Spaß dabei." Manuela und Ingo Hopf haben inzwischen ein ausgefeiltes Programm mit Altberliner Schlagern und Gassenhauern. Die beiden stellen sich aber auch auf Touristen ein. "Wir haben englische, französische und italienische Lieder im Repertoire", sagt Ingo Hopf.

In den zurückliegenden Jahren haben Berolinchen und Bärchen eine ganze Reihe von Auftritten absolviert, die ihnen dauerhaft in Erinnerung bleiben. Auch beim Sommerfest des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog traten sie auf und spielten in Serien wie "Drei Damen vom Grill" oder "Praxis Bülowbogen" mit. "Unsere weiteste Reise führte uns nach Chicago", erklärt Manuela Hopf. "Dort traten wir auf einer Messe auf." Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, haben die Hopfs inzwischen etliche Kostüme und vier Drehorgeln.

Diese Leierkästen kann man sich übrigens auch ausleihen. Die Musik wird über ein Lochband erzeugt, dass durch das Drehen der Leier in Bewegung gesetzt wird. Immerhin 120 Bänder mit bis zu sechs Musikstücken gehören zum Bestand. Zu sehen und zu hören sind Berolinchen und Bärchen das nächste Mal am 22. Juni von 11 bis 16 Uhr beim Tag der offenen Tür im Tierheim am Hausvaterweg 39. Außerdem machen sie natürlich beim 34. Internationalen Drehorgelfest Berlin am 5. Juli auf dem Ku’damm mit.

Weitere Informationen gibt es unter 0171 939 10 45 sowie auf www.leierkasten-berlin.de.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 399× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.006× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 606× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.