„Wir sind ein durchmischter Haufen“
Mit der Kampagne „Da wächst was“ wollen Kleingärtner das angestaubte Image aufpolieren

Die gerade aufgebaute Litfaßsäule informiert darüber, warum Kleingärten „eine Säule der Stadt sind“. | Foto: Bernd Wähner
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  • Die gerade aufgebaute Litfaßsäule informiert darüber, warum Kleingärten „eine Säule der Stadt sind“.
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Das Wetter spielte mit, der Standort war gut vorbereitet und die Stimmung bestens: Unter diesen optimalen äußeren Voraussetzungen hat die Initiative „Da wächst was“ am Hauptweg/ Ecke Schmollwinkel in der Kleingartenanlage Bornholm I die inzwischen vierte Litfaßsäule aufgestellt.

In den vergangenen Monaten musste die Firma Wall GmbH 2500 alte Litfaßsäulen abbauen. Der neue Betreiber der Litfaßsäulen in der Stadt, die Ilg-Außenwerbung, hat an 1500 genehmigten Standorten schon neue aufgestellt. Die Pankower Kleingärtner der Initiative „Da wächst was“ begügten sich bisher mit fünf. Diese hat ihnen Wall kostenlos überlassen. „Die alten Litfaßsäulen gehören zu Berlin, genauso wie die Kleingärten”, sagt Robert Ide. Der Journalist ist ehrenamtlich stellvertretender Vorsitzender der Kleingartenanlage Bornholm I. „Mit der Aufstellung der Säulen in unseren Anlagen wollen wir zeigen, wie vielschichtig und bunt das Kleingartenwesen ist.“

Um auch auf den sozialen Wert der Kleingärten hinzuweisen, stellt die Initiative neue Motive ihrer Kampagne auf den Litfaßsäulen vor. Auf der in der Anlage Bornholm I wird zum Beispiel mit Motiven auf den sozialen Zusammenhalt der Kleingärtner hingewiesen. „Jung und Alt, in Berlin geborene und Neuberliner halten hier zusammen“, sagt Robert Ide.

Das war auch beim Aufstellen der aus vier runden Teilen bestehenden Litfaßsäule in Bornholm I zu beobachten. Da packten etliche Kleingärtner mit an, und andere Übernahmen die Versorgung der Helfer mit Kaffee, Kuchen und Bier. Neben Plakaten der Kampagne sollen künftig auch Bekanntmachungen der Kleingartenvereine auf die Säulen geklebt werden.

Mit der Öffentlichkeits- und Internetkampagne „Da wächst was“ machen Pankows Kleingärtner auf moderne, innovative und humorvolle Weise auf den Wert von Kleingärten für alle in der Stadt aufmerksam. Mit Großplakaten, Expertenvideos und innovativen Veranstaltungen informierten sie bereits über den Nutzen der Kleingärten für Luft und Klima, Flora und Fauna, Naherholung und Insektenleben in Berlin. „Außerdem wollen wir das Außenbild der Kleingärtner ein bisschen entstauben. Wir sind ein durchmischter Haufen, der weitaus lockerer und offener ist, als viele denken.“, sagt Sebastian Krumeich, kreativer Kopf der Kampagne.

Gestartet wurde die Kampagne „Da wächst was“ im vergangenen Jahr von den Kleingartenanlagen Bornholm I und II, dem Bezirksverband der Kleingärtner Prenzlauer Berg, dem Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow und der Bezirksverband der Gartenfreunde Weißensee. Bisherige Höhepunkte 2019 waren eine Aktion zum Welttag der Bienen im Mauerpark und stimmungsvolle Konzerte im Rahmen der Fete de la musique in vielen offenen Gärten im Bezirk.

Die Litfaßsäulen in den Kleingartenanlagen sind übrigens nicht nur als Informationsmedium für die Kleingärtner gedacht. Durch die Anlagen kann schließlich jedermann spazieren und sich somit auch an den Säulen über die Kampagne sowie aktuelle Aktionen der Kleingärtner informieren. Vier Litfaßsäulen sind bereits aufgestellt: In der Kleingartenanlage in der Tino-Schwierzina-Straße in Weißensee, beim Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow an der Quickborner Straße 14 sowie in den Anlagen Bornholm I und Bornholm II. Und die letzte Säule soll dann noch in einer Pankower Anlage platziert werden.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es auf www.dawaechstwas.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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